Baloo
USA 4 - Washington D.C.
Kurz & bündig
- Annapolis
- Washington D.C.
- wunderschöne Gegend
- Monongahela National Forest
- fauler Tag
- Tutto!
- Sackgasse...

Freitag, 20. Juni 2025 - Annapolis
In der Nacht hat es ziemlich abgekühlt. Wir nutzen dies und sitzen am Morgen draussen. Wir füllen noch Wasser auf und verlassen diesen friedlichen Ort am Wasser.
Über eine gewaltige Brücke kommen wir nach Annapolis und finden mit etwas Glück einen Parkplatz am Pier. Wir schlendern durch die Hauptstadt des Staates Maryland, wo vorallem rote Backsteinhäuser dominieren. Die Läden sind herzig dekoriert, wie wir es bereits in verschiedenen Städtchen gesehen haben.
Nach unserem Rundgang kaufen wir ein Glacé. Die Kugeln sind riiiiiesig und wohl die grössten, die wir je bekommen haben. Wir geniessen es auf dem Pier, direkt am Wasser. Auch geschmacklich sind sie sehr empfehlenswert.
Danach steuern wir den Greenbelt Campingplatz im Greenbelt State Park an, um von dort mit der Metro nach Washington DC zu kommen. Der Eingang ist mit einer Schranke versperrt und wir kommen nicht rein. Wir lesen nochmals die Beschreibung des Platzes und fahren zu einem anderen Eingang, der geöffnet ist. Die Ranger haben bereits Feierabend aber wir haben einen Platz reserviert und bereits bezahlt. Tatsächlich ist der Platz mit unserem Namen angeschrieben.
Wir sitzen draussen und Annette grilliert unseren Catfisch, der für uns beide mit einem Salat ein schönes Abendessen ist.
Beim Eindunkeln sehen wir dutzende Glühwürmchen durch die Luft blinken.
Samstag, 21. Juni 2025 – Washington DC
Kurz nach 8 Uhr machen wir uns auf den Weg nach Washington DC. Wir müssen zu Fuss zur U-Bahnstation. Zuerst geht es durch den Wald, dann der Strasse entlang. Wir kommen an einem Farmers Market vorbei, wo sogar Live-Musik gespielt wird. Nach etwa 45 Minuten Fussmarsch, bei steigenden Temperaturen, lösen wir eine Tageskarte für Bus und Bahn und lassen uns direkt ins Zentrum von Washington fahren. Die Hauptstadt der USA liegt im (Bundes-) Distrikt Columbia und ist selbst kein Staat im Bund. Sie ist benannt nach dem ersten Präsidenten, George Washington und nach dem Entdeckter Christoph Kolumbus.
Wir finden eine saubere und aufgeräumte Stadt mit vielen Regierungsgebäuden, Museen und Denkmäler für alle möglichen Very important People (VIP), Kriege oder sonstige Ereignisse vor.
Vor dem Kapitol findet ein 700m langer Grill - Event mit zahlreichen Essensständen statt, darum sind einige Strassen gesperrt. Für den Zutritt benötigt man aber ein Ticket und so bleibt uns der Zugang verwehrt.
Das Kapitol möchten wir uns gerne ansehen, merken aber, dass wir als gebürtige Schweizer ein Taschenmesser im Rucksack haben. So werden wir nicht durch die Sicherheitskontrolle kommen. Wir beschliessen, dass nur Erich die stündige Führung besucht.
Das weisse Haus sehen wir nur von ganz weit weg. Die Strasse vor dem Zaun, den man immer im Fernsehen sieht, ist abgesperrt.
Wir sehen uns die Denkmäler des 1. und 2. Weltkrieges an und das Washington- Monument, ein riesiger, 169m hoher Obelisk, der in einem grossen Park steht. Die Gratistickets sind auf Monate ausgebucht und spontan stehen nur wenige Eintrittskarten online zur Verfügung. Zur vollen Stunde werden diese dann online verlost. Wir haben kein Glück.
Nachdem wir beim Holocaust-Museums-Restaurant wieder geröngt und das Sackmesser entdeckt wurde, beschliessen wir zur Waterfront zu fahren. An der Waterfront stillen wir unseren Hunger mit einem Hamburger und spazieren noch bis zum Titanic- Denkmal. Dann ist die Luft draussen. Bei 33°C durch die Stadt zu wandern war anstrengend. Wir beschliessen, den Rückweg anzutreten. Wir haben auch da noch einen langen Marsch vor uns.
Auf dem Campingplatz nehmen wir zuerst einmal eine Dusche.
Sonntag, 22. Juni 2025 – Fahrt durch wunderschöne Gegend
Gegen 12 Uhr verlassen wir den Platz und fahren bei starkem Verkehr Richtung Appalachen. Wir wollen dort etwas in die Höhe, da es in den nächsten Tagen sehr heiss wird. Für den Greenbelt Camping werden 43°C erwartet. Es hat sehr viel Verkehr. Wegen einer Baustelle und einer Mautstrasse fahren wir etwas im Kakao herum und kommen zum Flughafen Dulles, wo wir irgendwann wieder einen Ausgang vom Flughafengelände finden. Um uns zu orientieren, halten wir auf einem Parkplatz einer Firma. Es geht nicht lange, bis jemand kommt und fragt, was wir hier machen. „We are totaly lost“. Der freundliche Herr hilft uns auf der Karte den Weg zu unserem Ziel zu finden, wir wollen aber nicht in die Richtung des Flughafens mit seinem Wirrwarr von Autobahnen. Wir fahren Richtung Westen und kommen durch das schmucke Städtchen Middleburg. Wenn es nicht so heiss wäre, hätten wir hier wohl Halt gemacht, auch wenn es mehr oder weniger nur durch diese Hauptstrasse definiert wird. Unsere Fahrt führt uns durch eine sehr ländliche Gegend mit vielen Farmen und schönen Häusern. Immer wieder sehen wir blühende Lilien am Strassenrand.
Bei unserem Übernachtungsplatz im Nirgendwo an einem Parkplatz für den Appalachen Trail, bereits im Bundesstaat Virginia, lassen wir die Klimaanlage laufen und Annette kocht und grilliert draussen in der Hitze, damit Baloo sich nicht noch mehr aufheizt. Mit einer tieferen Luftfeuchtigkeit drinnen durch die Klimaanlage ist es viel besser auszuhalten!
Am Abend spielen wir Rummi und sehen uns einen Film an. Draussen fliegen wieder Glühwürmchen. Die Weibchen wollen durch das Blinken die Männchen zur Paarung anlocken.
Montag, 23. Juni 2025 – Monongahela National Forest
Wir fahren weiter in die Hügel und kaufen bei Walmart nochmals ein, da wir ein paar Tage in der Höhe verbringen möchten. Bei diesen Temperaturen um die 40°C, kommt sogar Erich mit ins kühle Einkaufszentrum. Annettes Kreditkarte funktioniert übrigens wieder, nachdem sie einige Male abgelehnt wurde. Dafür sind wir dankbar.
Dann geht es über den Appalachen Highway, den wir bei Davis verlassen und im Monongahela National Forest hinauf bis auf 1111müM fahren. Dort hat es einige Stellplätze im Wald, auf denen man bis zu 14 Tage kostenlos stehen darf. Wir suchen uns einen in einer Waldschneise aus und richten uns für die nächsten Tage ein.
Wahrscheinlich ist die Waldschneise zur Bekämpfung von Waldbränden angelegt, damit das Feuer sich nicht so schnell ausbreiten kann. Am Waldrand hat es für uns ganz untypisch, viele Rhododendren, die aber leider schon verblüht sind.
Wir sitzen draussen im Schatten und erholen uns von der Hitze und der Fahrt.
Dienstag, 24. Juni 2025 – fauler Tag
Wir machen einen faulen Tag, kleben unser Küchenfenster aussen mit Panzerband ab, falls es nicht ganz dicht wäre. Wir vermuten, dass der „faule Gurkengeschmackt“ irgendwo vom Eingangsbereich kommt und dass es dort irgendwo eine undichte Stelle hat. Die Gas- und Wassersteckdose haben wir bereits vor ein paar Tagen abgeklebt. Wir möchten unser Tarp als Sonnenschutz montieren aber der Boden ist so hart, dass wir unsere Heringe nicht hineinschlagen können.
Wir sitzen draussen, mit einer Mittagspause im gekühlten Baloo, bis es draussen wieder Schatten gibt.
Unsere Fajitas zum Abendessen kochen und essen wir draussen. Gegen Abend wird es kühler, aber auch ziemlich schwül. Die Glühwürmchen begleiten uns in die Nacht.
Mittwoch, 25. Juni 2025 – Tutto!
Wir verbringen den Tag nochmals auf unserem Platz und haben Kontakt zu unserer Tochter, die zu Hause krank im Bett liegt. Solche Situationen sind vorallem für ein Mutterherz nicht einfach auszuhalten.
Am Nachmittag fallen ein paar Regentropfen. Die Temperatur ist heute, dank bedecktem Himmel, wesentlich angenehmer.
Am Abend spielen wir Tutto und planen die weitere Reise.
Donnerstag, 26. Juni 2025 – In der Sackgasse
Wir können wieder draussen sitzen. Erich arbeitet am neuen Blog, sodass wir bald alle Beiträge auf dem neuen Auftritt haben werden. Im Moment fahren wir mit dem Blog zweispurig, was einen doppelten Aufwand bedeutet. Annette macht derweil einen kleinen Spaziergang der Strasse entlang. In den Wald getraut sie sich alleine nicht, zu gross ist der Respekt vor den Bären.
Am Abend wollen wir uns die Blackwater Wasserfälle anschauen und in Davis in einem Restaurant zu Abend essen.
Unser Platz ist einer von vielen am Canaan Loop. Erich möchte diesen Loop (Schleife) noch zu Ende fahren, da wir auch so beim Restaurant ankommen können. Also fahren wir auf der Schotterstasse weiter und entdecken immer wieder weitere Stellplätze. Ausserhalb dieser Stellplätze, die manchmal nur für ein Zelt oder maximal ein Land-Rover geeignet sind, darf man nicht übernachten. Die Strasse wird zusehends schlechter, mit grossen Löchern und Wasserpfützen. Als nach über einer Stunde aber auch noch tiefhängende Äste dazu kommen, die Lachen noch tiefer und die Felsbrocken noch höher werden, beschliessen wir umzukehren. Das Wenden von Baloo ist nicht ganz einfach, neben der Piste ist es sehr morastig und auf der Strasse hat es ein tiefes Schlagloch vor einem grossen Stein. Natürlich erwischen wir das Schlagloch mit dem Vorderrad und Baloo setzt mit dem Unterbodenfahrschutz auf dem Felsen auf. Wir schaffen es doch noch, Baloo zu wenden aber Annette sieht, dass eine Flüssigkeit aus dem Motorraum auf den Boden tropft. Erich fängt sie mit der Hand auf und sieht, dass es nur Kühlwasser der Klimaanlage ist, uff!
Wir fahren also wieder über eine Stunde zurück bis zu unserem Platz. Es lohnt sich nicht mehr weiter nach Davis zu fahren, da es zu spät für die Wasserfälle und das Restaurant ist. So bleiben wir hier und verschieben das Programm auf morgen.
Reiseroute
