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Toscana 1

EF • Apr. 27, 2023

Kurz & bündig


  • Fahrt nach Tradate im Regen
  • Degustationsmenü
  • Hornochsen
  • Glockengeläute und Gelati
  • Siena mit Dom, und Piazza del Campo
  • Satte, grüne Hügel und Zypressen
  • Pienza und Formaggio Tricolore


Donnerstag, 20.04.2023 - Fahrt nach Tradate

 

Bei uns ist das Wetter miserabel, genauso wie an vielen anderen Orten in Europa. Der Regen ist zwar bitter nötig aber lieber nicht während unseren Ferien. Unsere Freunde und wir entscheiden uns in letzter Sekunde, in die Toskana zu fahren, da haben wir nach dem neusten Wetterbericht die grösste Chance auf Sonne und warme Temperaturen.

Am Morgen besuchen wir noch Erich’s Eltern, da wir schon wieder für einige Tage abwesend sind und sie nicht besuchen können.

Dann geht es bei Regen über die Autobahn und die Axenstrasse Richtung Gotthardtunnel. Es ist alles nebelverhangen, doch hört der Regen irgendwann auf. Es sind viele Womo’s und Camper unterwegs, so machen wir uns ein Spiel daraus und zählen im Gotthardtunnel, wieviele dieser Fahrzeuge uns entgegenkommen. Wohnwagen sind ausgeschlossen, ausser sie werden von einem Campingbus gezogen und auch Dachzelte werden nicht berücksichtigt. Nachden die Formalitäten klar sind, zählen wir 46 Fahrzeuge!

Der Süden begrüsst uns mit Regen und einer langen Autokolonne auf der gegenüberliegenden Fahrbahn Richtung Norden - die Armen!

Wir fahren weiter nach Tradate, wo wir uns auf unserem „Stammplatz“ von der Fahrt erholen. Gegen Abend gesellt sich noch ein blauer California zu uns. Zu unserer Überraschung sind unsere Freunde nicht bereits weiter als wir. Sie sind nach uns gestartet und hatten im Tessin bereits Feierabendverkehr, was ihre Reisezeit deutlich verlängert hat.

Nach einer kurzen Begrüssung zieht sich jeder zum Essen zurück. Es regnet jetzt stark und ein heftiges Gewitter mit leichtem Hagel zieht über uns hinweg.

 

Freitag, 21.4.23 - Degustationsmenü

 

Noch vor dem Mittag machen wir uns auf den Weg nach Brisighella, wo unsere Freunde um 19.30 Uhr im Restaurant „La Casetta“ einen Tisch reserviert haben. Erich zieht damit sein Geburtstagsgeschenk zu seinem 50. ein.

Es hat viel Verkehr, nach Mailand sehen wir erstmals die Sonne und machen einen ausgedehnten Mittagshalt, wir haben ja bereits einen Drittel der 317km langen Strecke zurückgelegt und genügend Zeit - denken wir! Doch auf dem letzten Streckenabschnitt, kurz nach Bologna geraten wir 1km nach einer Ausfahrt in einen Stau, bei dem fast nichts mehr geht! Und es gibt auf den nächsten 16km keine Ausfahrt mehr! Wegen eines Unfalls wurde die Autobahn gesperrt. Für 1.8km benötigen wir eine Stunde und jede Menge Nerven. Wir sehen unser Abendessen bereits abgesagt. Doch dann geht es wie von Geisterhand wieder weiter und der Stau löst sich auf. Um 19.10 Uhr treffen wir in Brisighella ein und sind pünktlich im „La Casetta“, wo wir mit Urs und Ursi und einem feinen, 5-gängigen Degustationsmenue den Abend verbringen. Wir sind als erste gekommen und als letzte gegangen…



Samstag, 22.4.23 – der Hornochse

 

Erich muss am Morgen noch einiges am Compi erledigen, sodass wir die kurvenreiche Route auf der SR 302 erst am Mittag unter die Räder nehmen. Sie führt uns durch die Hügel, Richtung Florenz. Es ist schön, die Natur erwachen zu sehen, die grünen Wiesen, die blühenden Kirschbäume und die zartgrünen Blätter der Bäume. Doch haben wir erwartet, dass die Natur hier etwas weiter wäre als bei uns.

Es hat zahlreiche Motorrad- und Fahrradfahrer unterwegs. Plötzlich kommt ohne Ankündigung auf dieser Hauptverkehrsachse eine Höhenbeschränkung auf 3 Meter. Mist, wir sind stolze 3.45 Meter hoch! Wir halten am Strassenrand, da es weit und breit keine anderen Strassen, also auch keine Alternativroute, gibt. Erich geht zu Fuss um die Biegung und sieht sich die Sache einmal an. Über’s Walkie-Talkie gibt er Entwarnung, es sind italienische 3 Meter (gemessen an der Aussenwand, unterhalb der Wölbung der Brücke) und wir können in der Mitte der Strasse ohne Probleme passieren.

In San Piero a Sieve fahren wir auf den kommunalen Stellplatz, direkt an einem kleinen Park und geniessen die Sonne und die warmen Temperaturen. Auch Hintermanns trudeln ein und wir verbringen den Nachmittag mit Plaudern, die Welt verbessern, Stricken und am Compi.

Nach dem Abendessen sitzen wir bei Kerzenschein in unseren marrokanischen Jallabas und Decken gehüllt noch lange draussen und spielen „Hornochse“.


Sonntag, 23.4.23 - Glockengeläute

 

Heute ist das Wetter nochmals schön, bevor es morgen dann umschlagen soll. Wir beschliessen darum hier zu bleiben und den Tag draussen zu verbringen. Urs und Ursi wollen das Glockenspiel der Kirche aufnehmen und haben ihren Wecker auf 8 Uhr gestellt. Doch leider ist dann nur ein normales Glockengeläut zu hören. Jede Stunde wird mit Spannung abgewartet, bis um 8 Uhr abends endlich eine Melodie mit den Glocken gespielt wird. Zwischendrin waren wir aber bei der Gelateria im Dorf und haben uns ein feines Gelati zu Gemüt und Gaumen geführt.

Abends kommt etwas Wind auf und Annette kann ihren Flammkuchen auf dem Grill nicht ausprobieren, so gibt es diesen aus der gedeckten Bratpfanne, was etwas bleich aber ganz passabel war.

Bei Gesprächen sitzen wir, bis auf Urs, der im warmen Cali am Compi arbeitet, wieder draussen, bis wir gegen 23 Uhr definitiv kalt haben.



Montag, 24.4.23 – Siena, ein Schmuckstück

 

Am Morgen tropft der Regen auf unser Womodach. Heute ist eine Stadterkundung in Siena geplant. Auf der SS65 fahren wir über die Appeninen durch die grüne, erwachende Natur bis Florenz. Wir müssen einen Teil durch die Stadt fahren und von da an sind wir auf der Chiantiweinstrasse, der SS 222 und kommen durch die typische hügelige, toskanische Landschaft mit Zypressen, weiten Feldern und Olivenbäumen. Von oben können wir bereits einen Blick auf die Stadt Siena erhaschen. Wir haben einen Parkplatz im Navi eingegeben, doch die Stadt ist gut besucht und die Suche gestaltet sich schwieriger, als gedacht. Zum Glück werden wir doch noch fündig. Das Heck über dem Gehsteig und vorne einen halbem Meter länger als die Personenwagen, riskieren wir ein Knöllchen.

 

Wir marschieren Richtung Piazza del Campo und besichtigen auf dem Weg dorthin die Basilika di San Domenico. Eine riesige Kirche, die im Innern nur ganz vorne verlorene Sitzgelegenheiten für etwa 500 Personen aufweist und darum fast etwas leer und kahl wirkt. Die zurückgenommene, schmucklose Gestalt der in gotischer Zeit erbauten Saalkirche entspricht der von den Dominikaner-Bettelorden gewollten Schlichtheit und der Funktion als Predigtraum. Die Backsteinaussenhaut ist bewusst unverkleidet geblieben und nur wenig gegliedert. Hinten schliesst sich der „Mutter Theresa von Kalkutta Platz“ passend zum Ausdruck der Kirche an.

 

Dann nähern wir uns dem berühmten, halbrunden Platz, wo das ehemalige Rathaus, das heute ein Museum ist und der Torre del Mangia stehen. Verschiedene Gründe haben dazu geführt, dass der Platz und das ehemalige Rathaus nicht am höchsten Ort der Stadt errichtet wurde. Darum musste der Torre entsprechend hoch werden, damit dieser die Stadt überragt. Der leicht geneigte Platz ist wie ein Ameisenhaufen voller Menschen, die vorübergehen oder sich einfach auf den Boden setzen, essen, lesen, einfach die besondere Atmosphäre oder die Wärme der Frühlingssonne geniessen. Auch wir machen das, setzen uns dafür aber in ein Restaurant und warten auf Hintermann’s, die längere Zeit nach einem Parkplatz gesucht haben. Wir essen eine feine Pizza bei wechselndem Sonnenschein, Bewölkung und Wind. Nach dem Essen setzen wir uns auch auf die Piazza und schlecken ein gutes, italienisches Gelati. Danach geht es zum unvollendeten Dom, der mit seiner Kuppel und dem schwarz-weissen Turm Siena überragt. Ein Meisterwerk aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Das Bauwerk sollte allerdings viel grösser werden, wurde dann aber durch die Pest, eine Wirtschaftskrise, statische und Baugrundprobleme ausgebremst.

Vor den Eintrittstoren hat es lange Menschenschlangen. Da wir alle bereits einmal im Dom waren, verzichten wir auf’s stundenlange Anstehen und schlendern durch die Gassen über die Piazza Salimbeni zurück zum Baloo, der ohne Knöllchen auf uns wartet.

Auf der Kretenstrasse Senesi verlassen wir den Raum Siena und finden einen Platz mit toller Aussicht auf die toskanischen Hügel. Leider geht ein zügiger Wind, sodass wir uns nach dem Sonnenuntergang in die Wärme flüchten (wobei es Forsters dieses Mal etwas länger ausgehalten haben als Hintermanns J).

Nach einem Kartenspiel sagen wir uns gute Nacht und verziehen uns mit vielen Tageseindrücken in die Betten.


Dienstag, 25.4.23 – Sattgrüne Hügel und Zypressen

 

Am Morgen ist es noch etwas bedeckt. Wir arbeiten bis gegen Mittag, bis die Sonne hervorkommt, bevor wir auf der Kretenstrasse Senesi weiterfahren. Einen Fotohalt nach dem anderen müssen wir in dieser lieblichen Landschaft einlegen. Im Frühling sind die Hügel satt grün und überall stehen Zypressen am Horizont, um die Bauernhöfe und Herrschaftshäuser.

Wir sehen uns das schmucke, mittelalterliche Städtchen Pienza an, wo wir in einer Gelateria wieder auf Ursi und Urs stossen. Trotz der vielen Touristen hat es uns dieses Städtchen angetan. Auf einem Hügel gelegen, mit Weitblick ins Umland, dem Dom Santa Maria Assunta, die Piazza Pio ll, den italienischen Gässchen, die überall mit Blumen geschmückt sind, beglückt es uns. Wir kaufen Peccorino, der aus Pienza stammt und lassen uns durch die Gässchen (Via dell’Amore und Via del Bacio) treiben.

In Montepulciano wollen wir auf dem Stellplatz in der Stadt übernachten, doch dort ist gerade Jahrmarkt alles gesperrt und ein Gewusel. Es ist bereits spät, als wir doch noch einen Parkplatz finden auf dem wir eine ruhige Nacht verbringen können. Wir sehen gerade noch, wie die Sonne über den Hügeln der Toskana untergeht.

 


Reiseroute

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Wir bleiben noch bis nach dem Mittagessen und fahren dann durch die kargen und steinigen Berge in den Nationalpark Altinbesik. Dort erhalten wir beim Parkwächter schon mal einen Helm....
von EF 02 Mai, 2024
Bis anhin haben wir einen Stoff-Hängeregal für Unterwäsche, Socken und dergleichen im Kleider-schrank aufgehängt. Dieser hat sein Lebensende erreicht. Auch hat er die enorme Tiefe des Klei-derschrankes von gegen 80cm nicht nur zu einem kleinen Teil ausnützen können: eine andere Lösung ist gefordert
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