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Sizilien 4 - Stromboli

EF • Okt. 09, 2022

Dienstag, 4.10.22

 

Wir geniessen die Morgensonne am Strand und machen uns gegen Mittag und nach ein paar Dehnübungen nach Nicotera auf. Hier gibt es eine Treppe über der farbige Regenschirme aufgespannt sind und jeder Treppentritt in einer anderen Farbe angestrichen ist. Der ideale Ort für ein Fotoshooting für unsere Tochter.

Auf der Suche nach einem Restaurant, kommen wir an einer Bar vorbei, vor der eine mintgrüne, ältere Vespa steht. Der Besitzer, ein junger Italiener meint stolz, wir dürfen sie ruhig fotografieren. Als Noemi ihm dann auf englisch sagt, dass sie in diesen Ferien gerne einmal eine Vespa mieten würde, lädt er sie kurzerhand zu einer kleinen Tour ein. Die Mutter stellt vorher noch sicher, dass er wirklich wieder zurück kommt. Die Vespa, Jahrgang 1980, wurde durch den jungen Mann restauriert und er ist sichtlich stolz auf sie- und Noemi ist glücklich, dass dieser Wunsch für sie in Erfüllung ging.

In ganz Nicotera finden wir ein einziges offenes Restaurant, das aber etwas „schmudelig“ wirkt, darum beschliessen wir weiter zu fahren und machen auf dem Weg zum Capo Vaticano an einem Aussichtspunkt mit Sicht auf das tiefblaue Meer und den Stromboli Mittagspause.

Beim Capo Vaticano bestaunen wir von einem Aussichtspunkt den Strand mit türkisblauem Wasser, wo viele Leute baden. Kurzerhand beschliessen wir, auch noch ein Bad im Meer zu nehmen. Das Wasser ist noch recht warm und wir sichten beim Schnorcheln auch einige Fische.

Auf dem Weg zu unserem Übernachtungsplatz geraten wir in San Nicolo in immer engere Gässchen, wo wir schlussendlich die Strasse ausmessen müssen, um zu schauen, ob wir durchpassen könnten. Zurück wäre auch ein sehr schwieriges Unterfangen. An der engsten Stelle messen wir 2.41 Meter. Wir sind 2.28 Meter, es sollte also passen, wenn wir nicht zu sehr schwanken bei diesen holprigen Strassen. Um den Schwierigkeitsgrad noch zu erhöhen, ragen auf beiden Seiten immer wieder kleine Balkone in die Strasse. Es ist Milimeterarbeit und unsere Nerven liegen blank! Einmal kommen wir mit unserem Astabweiser auf dem Dach an einem Balkon an. Irgendwann haben wir es geschafft aber dies übertrifft alles, was wir bis jetzt an brenzligen Situationen gemeistert haben! Ein älterer Italiener zeigt uns dann den besten Weg aus der Stadt heraus und möchte dafür einen Euro haben, den wir ihm gerne geben. Unserem Geruchssinn nach wird dieser wohl bald in Alkohol umgetauscht.

Beim Torre Marrana kommen wir gerade rechtzeitig für den Sonnenuntergang an.


Mittwoch, 5.10.2022

 

Mit einem kleinen Zwischenhalt im Conad fahren wir auf den Campingplatz „Marina del Convento“ in Tropea und richten uns für die nächsten Tage hier ein. Der Campingplatz liegt unterhalb der Stadt, direkt am Meer. Noemi geniesst sogleich den Strand und das türkisblaue Meer. Man kommt sich vor wie in der Karibik und wir kreieren spasseshalber das Wort „Kalabrik“. Wir sitzen draussen und frönen für einmal dem Campingplatzleben, das durchaus auch seine positiven Seiten hat.

Auch Annette schnorchelt im Meer vor dem kleinen Riff, wo sich eine beachtliche Zahl unterschiedlicher Fische tummelt.

Wir sehen der Sonne zu, wie sie hinter den Liparischen Inseln im Meer versinkt und einen orangen Abendhimmel hinterlässt.

Noemi backt einen Zopf in unserem Omnia für morgen und wir sitzen noch lange draussen, bis es uns bei 19°C zu kalt wird.


Donnerstag, 6.10.2022

 

Noemi beginnt den Tag mit einem „Schwumm“ im Meer. Nach dem feinen Zopf zum Morgenessen klettern wir die Treppe nach Tropea hinauf. Diese alte, saubere und touristische Stadt mit ihren schmucken Gässchen hat es uns angetan. Es hat in jedem Winkel ein Restaurant, wo man draussen sitzen kann und etliche Mode- und Souvenirläden. Wir kommen am Office von „Comerce“ Bootstouren vorbei und Bruno spricht uns auf Schweizerdeutsch an. Er habe die ganze Schulzeit und die Lehre in der Schweiz durchlaufen und sei dann wieder nach Italien zurück gekehrt. Dann macht er Werbung für seine Bootstour zum Stromboli „by night“. Wir überlegen uns das eine Weile und sind dann pünktlich, na ja, etwas zu früh, mit Sack und Pack im Hafen. Zuerst müssen wir die 70 Kilometer bis zum Stromboli zurück legen. Dies dauert bei 19 Knoten etwa zwei Stunden. Gegen 16 Uhr sind wir auf der Insel auf der in drei verschiedenen Dörfern noch 550 Personen leben. Im April ist, bei Dreharbeiten zu einem Film über eine Feuerwehrübung, das Feuer wegen starkem Wind ausser Kontrolle geraten und hat weite Teile der Olivenbäume verbrannt. Es ist ein Schaden von 50 Millionen Euro entstanden. Ebenfalls in diesem Jahr ging nach starkem Regen eine Schlammlawine nieder.

Da der schwarze Sandstrand bereits im Schatten liegt, entscheiden wir uns gegen ein Bad im Meer und suchen das Restaurant „Terra Nera“ auf, wo wir sehr fein essen. Mit uns sind noch drei weitere Boote auf der Insel angekommen, es hat uns zu viele Touristen und wir wählen einen weniger frequentierten Weg durch die Strässchen von San Vincenzo, wo vorwiegend dreirädrige „Tucktuck’s“ fahren. Sogar die Polizei ist mit so einem unterwegs.

Um halb sieben gehen wir wieder an Board und bestaunen den Sonnenuntergang auf See über den Liparischen Inseln. Als es eindunkelt schauen wir gebannt auf den Stromboli, aus dem meistens etwas Rauch entweicht. Alle 15 Minuten sollte es eine kleine Eruption geben, bei der glühende Steine in die Luft geschleudert werden. Der letzte grössere Lavaausbruch war 2014. Der Stromboli ist der weltweit aktivste Vulkan. Und dann plötzlich schiesst für ein paar Sekunden eine orange Feuerzunge in die Luft. Wie bei einem Feuerwerksvulkan. Etwa eine Viertelstunde später dann die Zweite Eruption. Eindrücklich- aber auch sehr kurz. Bereits fährt das Boot wieder Richtung Tropea zurück. Wir wechseln vom offenen Deck in die Kabine, da es doch mit dem Fahrtwind etwas frisch geworden ist.

Zurück am Hafen, steigen wir nochmals die Treppe zur Stadt hoch, schlendern durch die belebten Gassen, kaufen uns ein Gelati und setzen uns an die Piazza, wo Livemusik spielt. Ein erlebnisreicher Tag erfreute uns heute.


Freitag, 7.10.2022

 

Da Noemi morgen wieder nach Hause muss, feiern wir mit ihr Erich’s Geburtstag vor. Wir machen einen reichhaltigen Brunch und Noemi dekoriert den Tisch mit Blumen und formt mit Muscheln eine 60.

Erich muss noch etwas arbeiten und die übrigen geniessen den Platz und das dolce far niente.

Gegen Abend nehmen wir wieder die Treppe unter die Füsse und schauen uns mit vielen anderen den Sonnenuntergang von einer Aussichtsterrasse aus an.

Noemi hat bisher noch keine Pizza in Italien genossen und das wollen wir heute ändern. In Tropea gibt es sehr viele herzige, kleine Restaurants in den engsten Gassen. Da fällt die Wahl nicht leicht. Schlussendlich entscheiden wir uns für das „Ristorante Il Convivio“, das genau eine Tischreihe in einer mit Blumentöpfen und Laternen geschmückten Gasse hat. Wir essen Pizza aber Noemi ist mit ihrer Wahl nicht ganz glücklich. Sie lädt uns zum Abschluss ihrer Ferien ein. Danke! Auf dem Rückweg gibt es noch ein Gelati für Erich, die anderen bleiben standhaft oder haben bereits zu viel gegessen.



Samstag, 8.10.2022

 

Am Morgen gehen Noemi und Annette an den Markt in Tropea, wo Noemi endlich ein paar Fusskettchen findet, nach denen sie schon lange Ausschau gehalten hat.

In einem Bistro geniessen die Zwei einen Kaffee und Noemi ein Cornetto. Sie möchte noch gerne ein kleines Tonschälchen erstehen, während Annette bereits auf den Campingplatz zurückkehrt, um aufzuräumen und einzupacken. Noemi wird fündig und geht ein letztes Mal im Meer baden, bevor wir abfahrbereit sind.

Auf dem Weg machen wir bei der „Chiesetta di Piedigrotta“, einer Höhlenkirche mit vielen Steinstatuen darin, halt. Seit hunderten von Jahren existiert die Geschichte eines Schiffbruches, welcher Mitte des 16. Jahrhunderts geschehen sein soll: Ein Schiff mit neapolitanischer Besatzung wurde der Legende nach von einem schweren Sturm überrascht. Es wird gesagt, dass sich die Seeleute mit Einbruch des Sturms in der Kabine des Kapitäns versammelten, in welcher sich auch das Gemälde der Madonna von Piedigrotta befand. Die Matrosen begannen für ihr Überleben zu beten und schworen der Madonna, dass wenn sie vom Unwetter gerettet werden, ihr eine Kapelle zu errichten. Der lokale Künstler Angelo Barone entschied sicht um 1880, sein Leben der Kirche zu widmen. Er baute die Kirche weiter aus und errichtete Statuen aus Stein.

Im Pinienwald in der Nähe von Pizzo verbringen wir dann noch den Rest des Nachmittages. Nach dem Sonnenuntergang und einem feinen Znacht fahren wir Noemi zum Flughafen. Der Abschied fällt nicht leicht, hatten wir doch zwei schöne und erlebnisreiche Wochen zusammen.


Sonntag, 9.10.2022


Der Morgen ist kühl. Wir haben gut geschlafen. Der Compi arbeitet, er muss eine Auswahl der 800 Fotos der letzten Tage konvertieren, sodass wir Bilder im Blog zeigen können. Der Blog hat den Titel „Sizilien“, bisher waren wir aber noch auf dem Festland. Kalabrien ist touristisch noch nicht so überlaufen, eine echte Alternative! Kristallklares Wasser, gutes Essen und entschleunigtes Lebensgefühl zeichnet diese Region aus.

Wer dem Dreck und Abfall in Italien entgehen möchte, der sollte sich eine Destination der im Verzeichnis Bandierablue qualifizierten Städte und Dörfer auswählen.

Wir fahren nach Villa San Giovanni zum Fährhafen. Da Annette nicht mehr hinten sitzt, sondern wieder auf dem Beifahrersitz Platz nehmen kann, wird sich ihre Schrittzahl drastisch reduzieren. Gestern hat es während der Fahrt an ihrem Handgelenk vibriert. Das Geholper auf der hinteren Sitzbank hat ihr Schrittzähler als Schritte interpretiert!

Die Fähre benötigt nur 20 Minuten nach Messina. Nun sind wir wirklich in Sizilien. Das Navi lotst uns durch die Stadt – für einmal nicht durch die engsten Gässchen! Wir fahren durch relativ arme Quartiere, die sich zum Teil unter den hoch hinauf gebauten Autobahnen drängen. Aus der Stadt herausgekommen, wird es enger, weil die Sonntagsausflügler ihre Kleinwagen auf der Strasse parkiert haben. Immer wieder gibt es Plätze, die zum verweilen einladen, für unsere Begriffe sehr gut gefüllt sind.

Gefühlte 365 Kurven später erreichen wir den von Annette erkorenen Übernachtungsplatz auf 787 müM mit einer weiten Sicht auf das Mittelmeer und der Strasse von Messina.

Nachdem wir den um uns herumliegenden Platz vom Abfall befreit haben machen wir es uns auf den neuen Stühlen gemütlich, lesen und geniessen die Aussicht.

Unsere Freunde Ursi + Urs sind auch in der Gegend und kommen heute vielleicht auch noch auf diesen Berg. Solange will der Blog aber nicht warten, bis er sich der Öffentlichkeit zeigen darf.


Reiseroute

Reiseroute

von EF 15 Mai, 2024
Heute ist Waschtag angesagt. Darum fahren wir vom Nemrut Dagi Berg früh auf den Stellplatz bei der Pension Nemrut in Karadut, wo wir uns in den Hof stellen können. Die Pension hat 12 Zimmer und wird von einem Koch und einem Hausangestellten betrieben.
von EF 15 Mai, 2024
Das Sideboard bei der Hecksitzgruppe ist sehr praktisch und überaus beliebt. Das hat zur Folge, dass übermässig viele Kleinteile den Weg dorthin finden. Auch die super Schublade gleich darunter teilt dieses Schicksal. Schon fast seit der Übernahme hat mich gestört, dass sich unter der Küchenabdeckung auf über einem Meter Breite und 10cm Höhe mehr Luft als notwendig befindet. Also muss beidem abgeholfen werden, denn sie ergänzen sich optimal: Eine Schublade zwischen Kühlschrank und Gaskocher und eine zwischen Unterschrank und Arbeitsplatte neben dem Abwaschbecken. Gesagt, getan. Die Frontabdeckungen sind vorhanden und müssen nur etwas angepasst werden. Die Schublade oberhalb des Kühlschrankes benötigt zwei Auszugschienen an der Seite und einen Push-Lock in der Mitte. Das Material und der Holzzuschnitt inkl. der sauberen Bohrung für den Push-Lock lasse ich bevorzugt durch den Schreiner von Tartaruga machen. Dann passt dies besser, als wenn ich daran gehen. Damit ergibt sich eine Schublade in voller Kühlschrankbreite von 472 x 233mm Innenbreite. Die Tiefe ist auf Grund der Gasanschlüsse für den Gaskocher auf 40mm beschränkt. Dies reicht jedoch für kleinen Krimskrams. Eine Herausforderung ist noch eine Begrenzung, damit die Kleinteile beim Offroaden nicht herausfliegen, so wie die Gewürze aus dem original Bimobil-Gewürzregal, und hinter dem Kühlschrank verschwinden. Die Schublade beim Abwaschbecken benötigt etwas mehr Hirnschmalz, da diese Schubladenauszüge nicht einfach seitlich befestigt werden können. Die Frontabdeckung will ich trotz der beiden Steckdosen nicht schneiden, der Aufwand dafür ist für mich als Laienschreiner zu gross. Dafür kann ich die Frontabdeckung drehen und die Steckdosen mit Spiralkabel anschliessen. So ziehen wir diese mit der Schublade auch heraus. Für die Montage der Ausszugsschienen bieten sich Metall-Montagewinkel 100x100x3mm an. Platz gibt es in dem 424x227x110mm Schubladenfach optimal für A4 grosse Kataloge und Sichtmappen. Das Sideboard ist nun nicht mehr überstellt.
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