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Marokko 10 - Fruchtbares Land

EF • März 19, 2023

Kurz & bündig


  • In den exotischen Gärten
  • Auf dem Jahrmarkt
  • Cooles Duscherlebnis
  • Vorwärts in die Kolonialzeit Spaniens
  • Petit Taxi
  • Cromlech von M’Soura
  • Asilah


Dienstag, 14.3.23 – Les Jardin Exotiques

 

Da das Internet zum Hochladen der Fotos am Platz nicht so effizient ist, fahren wir auf den Parkplatz beim Eingang zu den Jardins Exotiques de Bouknadel. Aber auch hier ist es nicht besser.

Also machen wir uns auf in den Garten, der 1952 von einem Franzosen gegründet wurde und Pflanzen aus aller Welt beherbergt. Uns kommt es vor wie in einem Urwald. Wir sind auf schmalen Pfaden unterwegs, die uns durch Grotten, über Stege und Hängebrücken, vorbei an Teichen führen. Es gibt nur vereinzelt blühende Pflanzen, wahrscheinlich ist es nicht die optimalste Jahreszeit für einen Besuch. Aber eindrücklich ist es trotzdem. Nach etwa zwei Stunden sind wir wieder zurück und frühstücken hier, bevor wir einen Campingplatz bei Mehdiya anfahren. In dieser Region ist es schwierig einen freien Übernachtungsplatz zu finden. Die Campingplätze in Marokko sind günstig aber die Infrastruktur in der Regel auch sehr einfach.

Erich bearbeitet unsere Fotos und Annette geniesst draussen die Sonne. Am Abend spazieren wir ins Städtchen und essen im Restaurant „Peshcador“ ein feines Abendessen. Wir sind fast die einzigen Gäste. Als wir einen Dessert bestellen wollen, meint der Kellner, dass es nur am Wochenende Dessert gibt. So machen wir uns auf an den Jahrmarkt am Meer, den wir vom Restaurant aus gesehen haben, genehmigen uns dort ein Eis und schlendern dem Meer entlang zurück zum Baloo.

 

Mittwoch, 15.3.23 – ein Duscherlebnis

 

Am Morgen geht Annette duschen. Einen Haken für die Kleider oder das Badetuch sucht sie vergeblich. Also werden alle Kleider und das Badetuch in der entferntesten Ecke der Dusche auf die Schuhe gelegt und der Wasserhahn aufgedreht- es kommt nur kaltes Wasser. Na ja, dann eben. Während des Duschens kommt ihr die Idee, den Hahn etwas zu bewegen und auch mal auf kalt zu stellen und tatsächlich kommt plötzlich warm. Eine Wohltat!

Erich schwimmt vor der Dusche noch eine Runde im Pool und hat tatsächlich in seiner Duschkabine zwei Haken und einen Nagel für seine Kleider.

Frisch geduscht fahren wir zum nahegelegenen Naturschutzgebiet „Lac Sidi Boughaba“, wo wir unseren Baloo auf dem Parkplatz abstellen und am See entlang zu einem Vogelbeobachtungspunkt marschieren. In der Ferne können wir einige Flamingos, Enten und zahlreiche andere Vögel ausmachen, deren Zwitschern an unsere Ohren dringt. Es ist einfach friedlich hier. Wir essen auf dem Parkplatz das selbst gebackene Brot als Mittagessen. Später fahren wir dann, mit wieder erhöhtem Luftdruck in den Pneus, auf mehr oder weniger guten Strassen durchs Inland. Der Weg führt uns an vielen grünen Feldern vorbei, man würde sicherlich nicht in erster Linie auf Marokko tippen. Felder, auf denen Gemüse oder Getreide angebaut wird. Weniger Eselskarren, aber mehr Traktoren werden hier genutzt. Eine liebliche freundlich-friedliche Landschaft mit kleinen, grünen Hügeln und auch Blumen auf den Feldern prägen das Bild. Nach 166 Kilometer erreichen wir Larache, wo wir in einem Marjane Supermarkt einkaufen. Gleich nach der Ausfahrt kommt ein Kreisverkehr, wo Erich wieder bremsen muss und es wieder rumpelt - nicht schon wieder! Annette steigt aus, ein Taxi ist hinter uns und der Fahrer deutet auf zwei Jugendliche auf Rollerblades, die sich aus dem Staub machen. Auf unserem Baloo hat es hinten einige Handabdrücke. Annette ruft die Jugendlichen zurück aber sie verdünnisieren sich. So wie es aussieht, hat Baloo keine Delle bekommen. Uff!

In Larache fahren wir auf den städtischen Stellplatz, der sehr gut besucht ist. Wir bekommen den Platz genau vor dem Toilettenhaus zwischen zwei bereits stehenden Wohnmobilen zugewiesen, was uns aber gar nicht passt. Wir freiheitsliebende Schweizer und meist freistehende Overlander, wollen doch nicht so eingequetscht und vor dem stinkenden Toilettenwaschhaus unseren Abend und die Nacht verbringen! Nach einigem Verhandeln mit dem Platzwart, findet sich dann doch noch einen anderen Platz, bei dem wir sogar neben einer kleinen Wiese stehen und draussen sitzen können.

 

Donnerstag, 16.3.23 – Das „Petit Taxi“

 

Die Nacht war erstaunlich ruhig. Da es in dieser 125‘000 Einwohner Stadt keine Busverbindungen hat und als öffentliche Verkehrsmittel tausende Taxis da sind, halten wir eines dieser blauen „Petit Taxi“ am Strassenrand an. Es sitzt bereits jemand drin, der zuerst an seinen Bestimmungsort gebracht werden muss. So sehen wir auch noch etwas mehr von der Stadt. Am „Place de la Libération“ angekommen, geben wir ihm die üblichen 10 Dirham (1 Franken) für die 4km Fahrt. Im Souk ist noch nichts los und wir bewegen uns in Richtung Meer, wo noch Nebel liegt. Wir kommen am Fischereihafen und –markt vorbei, queren die Medina und steuern dann die Kasbah an. Die Überreste der Kasbah, auch Castillo de las Cigüeñas – Storchenburg genannt, können nur umrundet werden. Der Stadt sieht man den spanischen Kolonialstil an, sie ist aber ziemlich heruntergekommen und auch schmutzig.

Am Meer setzten wir uns in ein Bistro und wollen etwas essen. Es gibt hier aber nur Getränke. Der Kellner bietet uns an, eine Pizza für uns kommen zu lassen. Da hätten wir nichts dagegen. Leider erreicht er den Pizzadienst nicht und es bleibt beim Getränk, für Erich ein Jus d’orange und für Annette eine Cola. Beim „Place de la Libération“ setzen wir uns dann draussen in ein Restaurant und essen heute zum ersten Mal etwas. Ein Mann, der vorbeigeht, brüllt etwas auf Arabisch und schaut dabei in unsere Richtung. Wir haben keine Ahnung, was er sagt oder will oder sagen will. Irgendwann geht er weiter. Ein Bettler kommt an den Tisch hinter uns und ist ziemlich aufdringlich, ein Glas geht zu Boden und er wird vom Besitzer weggeführt. Kurze Zeit später kommt der Marokkaner, der hinter uns gesessen hat und entschuldigt sich bei uns für diese Zwischenfälle. Normalerweise seien die Marokkaner nicht so, das seien kranke Menschen gewesen. Ja, wir haben die Marokkaner bisher durchgehend als sehr freundlich und zuvorkommend erlebt.

Wir steuern nochmals zum „Petit Souk“, wo jetzt mehr los ist und decken uns mit frischen Früchten ein. Dann erwischen wir einen zackigen Taxifahrer, der uns rasend schnell zum Stellplatz bringt. Er kennt nur Gaspedal und Hupe bei seinem blauen Dacia. Davon erholen wir uns aber schnell und geniessen den Rest des Nachmittages draussen in der Sonne.

 

Freitag, 17.3.23 – Monolithen

 

Annette backt am Morgen ein Brot, das wir dann noch warm verspeisen.

Wir fahren wieder einige Kilometer ins Landesinnere. Hier sehen wir Felder und es ist so grün und zum Teil auch hügelig, dass diese Landschaft durchaus auch in die Schweiz passen würde. Eine wohltuende Abwechslung nach den vielen Bergen und kargen Landschaften im Süden.

Wir fahren den „Cromlech von M’Soura“ an, einen megalithischen Steinkreis, der einzige in Nordafrika. Das Gelände ist eingezäumt und es grasen Kühe, Schafe und Hühner darin. Wir gehen dem Zaun entlang, soweit es möglich ist und probieren ein paar Blicke auf die Monolithen zu werfen. Als wir dann wieder zurück beim Auto sind und eigentlich abfahren wollen, kommt doch noch der Wächter und handelt mit Erich den Preis für eine Besichtigung aus. Da Annettes Magen etwas in Aufruhr ist, geht Erich alleine die 167 Monolithen anschauen, die in einem Ring um einen Erdhügel angelegt sind, mit einem Durchmesser von etwas mehr als 50 Meter. Die Steine, die zum Teil umgefallen und zerstreut daliegen wurden einst von Menschenhand poliert. In der Mitte des Hügels gab es eine mehrtreppige Mauer und eine Grabkammer.

Nach der Besichtigung geht Erich mit dem Wächter in seinem Café einen marokkanischen Tee trinken. Für den Tee zuzubereiten benötigt er sehr lange, derweil Erich die Ausrüstung des Cafés bestaunen kann. Es sind 5 Tische und 12 Stühle vorhanden, auf einem Tisch stehen noch Reste der letzten Bewirtung. In einer Ecke hängt ein 65-Zoll Fernseher. Auf der gegenüberliegenden Wand ein Router. Erich fragt ihn, ob er ein Video über den Steinkreis hätte, was er aber nicht versteht, denn er spricht kein Französisch und Erich kein Arabisch. Er stellt nun den TV an und holt ab Internet irgendeinen japanischer Kampffilm, der in spanischer Sprache ist. Das ist das Ende der peinlichen Stille.

Wir fahren direkt zum Meer bei Asilah und hoffen, dass der Weg besser befahrbar wird, als den, den wir zum Cromlech erwischt haben, denn wir wollen für die 13km nicht eine Stunde aufwenden. So fahren wir kurz darauf den Campingplatz Echrigui an, der sehr gut besucht ist. Wir bekommen einen Platz neben einem Deutschen, der mit einem sehr alten, umgebauten Feuerwehrauto unterwegs ist, installieren uns draussen und essen eine feine „Lasagne d’Annette“ zum Abendessen.

 

Samstag, 18.3.23 - Asilah

 

Am Morgen gibt es ein paar Regentropfen. Wir warten die Sonne ab für die Stadtbesichtigung von Asilah, die sich gegen Mittag wieder zeigt. Wir laufen dem Meer entlang auf einer breiten Promenade, die aber immer noch im Bau ist, wie lange können wir nicht ausmachen aber wir vermuten, dass dieses Projekt vor Corona entworfen wurde und dann mangels Touristen und Einnahmen eingestellt werden musste.

Kurz vor der Medina stehen Kutschen mit pinkfarbenen Verdecken, die man für eine Stadtrundfahrt in der Neustadt mieten könnte. Wir gehen lieber zu Fuss und betreten die Altstadt durch das „Bab Kasbah“. Wir finden uns in aufgeräumten Gassen mit portugiesischem Einschlag wieder. Der Weg führt uns der Stadtmauer entlang zur südwestlichen Bastion, von wo wir auf’s Meer und die blau-weissen Häuser der Altstadt sehen. Ebenfalls im Blickfeld sind die Kacheln der Grabstätte eines Sultans, der Asilah 1589 von den Portugiesen befreit hatte.

Wir umrunden die kleine Medina innerhalb der Mauer, kaufen an einem Stand Nougat und setzen uns dann in ein Café am Platz „Sidi Adellah Guennoun“, direkt am Turm „El Kharmra“, aus portugiesischer Zeit, wo einige Jugendliche Fussball spielen und dafür mit Farbe ein Tor auf dem altehrwürdigen Gemäuer aufgemalt haben. Das gefällt den Polizisten weniger und sie werden weggeschickt. Der Jus d’Oranges ist immer noch gleich teuer, das Glas wird aber immer kleiner.

Wieder zurück beim Campingplatz wechseln wir ein paar Worte mit unserem Platznachbarn, der ebenfalls am Montag die Fähre nach Genua nimmt und hier seine alte Klapperkiste wieder zusammenschraubt. Hängend in unseren Campingstühlen klingt der Tag gemächlich aus.

 


Reiseroute

Reiseroute

von EF 15 Mai, 2024
Heute ist Waschtag angesagt. Darum fahren wir vom Nemrut Dagi Berg früh auf den Stellplatz bei der Pension Nemrut in Karadut, wo wir uns in den Hof stellen können. Die Pension hat 12 Zimmer und wird von einem Koch und einem Hausangestellten betrieben.
von EF 15 Mai, 2024
Das Sideboard bei der Hecksitzgruppe ist sehr praktisch und überaus beliebt. Das hat zur Folge, dass übermässig viele Kleinteile den Weg dorthin finden. Auch die super Schublade gleich darunter teilt dieses Schicksal. Schon fast seit der Übernahme hat mich gestört, dass sich unter der Küchenabdeckung auf über einem Meter Breite und 10cm Höhe mehr Luft als notwendig befindet. Also muss beidem abgeholfen werden, denn sie ergänzen sich optimal: Eine Schublade zwischen Kühlschrank und Gaskocher und eine zwischen Unterschrank und Arbeitsplatte neben dem Abwaschbecken. Gesagt, getan. Die Frontabdeckungen sind vorhanden und müssen nur etwas angepasst werden. Die Schublade oberhalb des Kühlschrankes benötigt zwei Auszugschienen an der Seite und einen Push-Lock in der Mitte. Das Material und der Holzzuschnitt inkl. der sauberen Bohrung für den Push-Lock lasse ich bevorzugt durch den Schreiner von Tartaruga machen. Dann passt dies besser, als wenn ich daran gehen. Damit ergibt sich eine Schublade in voller Kühlschrankbreite von 472 x 233mm Innenbreite. Die Tiefe ist auf Grund der Gasanschlüsse für den Gaskocher auf 40mm beschränkt. Dies reicht jedoch für kleinen Krimskrams. Eine Herausforderung ist noch eine Begrenzung, damit die Kleinteile beim Offroaden nicht herausfliegen, so wie die Gewürze aus dem original Bimobil-Gewürzregal, und hinter dem Kühlschrank verschwinden. Die Schublade beim Abwaschbecken benötigt etwas mehr Hirnschmalz, da diese Schubladenauszüge nicht einfach seitlich befestigt werden können. Die Frontabdeckung will ich trotz der beiden Steckdosen nicht schneiden, der Aufwand dafür ist für mich als Laienschreiner zu gross. Dafür kann ich die Frontabdeckung drehen und die Steckdosen mit Spiralkabel anschliessen. So ziehen wir diese mit der Schublade auch heraus. Für die Montage der Ausszugsschienen bieten sich Metall-Montagewinkel 100x100x3mm an. Platz gibt es in dem 424x227x110mm Schubladenfach optimal für A4 grosse Kataloge und Sichtmappen. Das Sideboard ist nun nicht mehr überstellt.
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