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Marokko 11 - Asilah & Tanger

EF • März 30, 2023

Kurz & bündig


  • Zeitumstellung für den Ramadan
  • Hübsche Medina in Asilah
  • Tanger mit den weissen Häusern
  • Reifenpanne und professionelle marokkanische Reparatur
  • Warten auf die Fähre, durch den Röntgenapparat
  • Stille See
  • Wieder 4G Zwischenhalt in Barcelona
  • Lago d’Isola
  • Arosa
  • Und wieder zu Hause


Sonntag, 19.03.23 – Zeitumstellung in Asilah


Früh um 5 Uhr ist der Muezzin wach und sorgt dafür, dass der Rest der Stadt heute eine Stunde früher aufsteht. In Marokko ist ab heute Winterzeit und ab etwa Ende April dann schon wieder Sommerzeit. Das erstaunt dich jetzt, hat aber seinen Grund. Am nächsten Mittwoch beginnt der Ramadan, der Fastenmonat. Für 30 Tage wird, während die Sonne über dem Horizont steht, nichts gegessen und getrunken. So wird der Tagesablauf nach vorne gesetzt, damit nach Sonnenuntergang dann umgehend das Mahl eingenommen werden kann. Der Ramadan ist eine wichtige religiöse Zeit des Islam und bedeutet mehr als nur nicht essen und trinken, sondern es gehört auch Nächstenliebe, Anteilnahme und spirituelle Reinigung dazu. Rauchen und Alkohol, Lügen und Beleidigungen sind tabu während dieser Zeit. Entsprechend sind die Menschen mehr oder weniger entspannt oder angespannt und empfindlich.

Der Ramadan gehört zu den „fünf Säulen des Islam“ (Die anderen vier sind das Glaubensbekenntnis, das Gebet, die sozialen Zuwendungen und die Pilgerfahrt nach Mekka einmal im Leben).

Im Christentum geht die Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostern. In dieser Zeit soll man sich durch Enthaltsamkeit neu besinnen, die Nähe zu Gott suchen und Busse tun. Es gibt dazu jedoch keine Regeln (mehr). Auch ausserhalb des Ramadan wird täglich mehrmals gebetet und Ehrfurcht gegenüber Allah gezeigt. Während Lügen und Beleidigungen als Christ immer tabu sein sollten, könnten wir Christen bei der Ehrfurcht zu unserem Gott da eine Scheibe abschneiden.

 

Wir machen heute nochmals einen „faulen“ Tag. Wir haben uns überlegt heute noch nach Tanger auf den Campingplatz zu fahren, dieser wird aber renoviert und hat nur beschränkt Platz. Wenn wir morgen frühzeitig losfahren, sollte es auch noch für eine Stadtbesichtigung in Tanger reichen. So geniessen wir den Campingplatz hier und gehen am Abend in einem Restaurant in der Nähe essen.

Wir verfolgen im Fernsehen die Pressekonferenz des Bundesrates und die Diskussionen über die Übernahme der Schweizer Grossbank Credit Suisse durch die UBS. Wer hätte sich das jemals vorstellen können? Wir leben in einer sehr unsicheren, schwierigen, schnelllebenden und damit auch labilen Zeit.

 

Montag, 20.3.23 - Tanger

 

Wir sind beizeiten auf und fahren nach Tanger auf einen Parkplatz direkt neben der Medina. Es ist noch nicht viel los und bei vielen Läden sind die schönen und einheitlichen Holztore noch zu. Wir finden den Souk und schlendern durch das bunte Angebot von Früchten, Gewürzen, Brot, Fleisch und Fisch. Es liegen jeweils ganz verschiedene Gerüche in der Luft. Auf einem anderen Weg geht es zurück durch die helle und freundliche, weisse Medina zum Parkplatz. Dort möchten wir unseren Reifendruck auf europäische Strassen anpassen und bemerken, dass ein Reifen der Zwillingsbereifung fast keine Luft mehr hat. Beim Aufpumpen hören wir, wie die Luft gleich wieder entweicht. Mist! Aber zum Glück haben wir ja noch den 2. Reifen, fahren also noch nicht auf dem „Zahnfleisch“. Wir haben selber noch nie die Zwillingsräder gewechselt und wir sollten um 15 Uhr im Hafen sein. Vorsichtig fahren wir dem Meer entlang Richtung Tanger Med und schauen uns nach einer Garage um. Gefühlt gibt es die in Marokko wie Sand am Meer, doch ausgerechnet heute…, dann sehen wir ein Pirelli Plakat und fragen den Pneuhändler um Hilfe. Tatsächlich bietet er uns an, den Reifen entweder zu tauschen oder zu reparieren. Auf einem Kiesplatz heben wir Baloo mit vereinten Kräften (Wagenheber) an und begutachten den Reifen. Er hat auf der Seite ein Leck, wahrscheinlich von einem Stein, der einmal eingeklemmt wurde. Der Reifen wird nach Lehrbuch geflickt und wieder montiert und das alles für 60 Dirham innerhalb einer knappen Stunde.


Jetzt müssen wir uns aber sputen! Eine Höhenbeschränkung auf 3 Meter, zwingt uns wieder umzukehren und wir entscheiden schlussendlich, die Autobahn zu nehmen. Pünktlich, neun Stunden(!) vor der geplanten Abfahrt der Fähre sind wir am Hafen, wo wir einchecken, und die diversen Kontrollen durchlaufen. Das dauert und braucht viel Nerven und Geduld. Wir stehen auf der richtigen „Spur“ an, doch viele andere fahren rechts und links an uns vorbei und drücken sich vorne in unsere Spur. Sobald sie eingefädelt sind, kommen neue Autos von hinten und dasselbe Spiel beginnt von vorne! Das Reissverschlusssystem kennt hier anscheinend keiner! So schaffen wir in einer Stunde vielleicht 50 Meter. Auch wenn die Fähre dadurch nicht früher fährt, regt uns „korrekte Schweizer“ dieses Verhalten einfach auf. Irgendwann wir es dann einspurig und wir müssen aussteigen, da unser Fahrzeug, wie alle anderen auch, mit einer Röntgenanlage gescannt und von einem Drogenhund gefilzt wird. Nachdem wir x-mal die Pässe und Tickets für die Fähre und den Fahrzeugseinführungsfakel gezeigt haben, können wir in die Warteschlange für die Fähre. Wir warten und wa-



Dienstag, 21.3.23 – Ruhige See

-rten und warten noch immer. Als es dann so weit ist und die Autos auf die Fähre dürfen, geht es sehr langsam. Kurz vor der Fähre sehen wir auch wieso. Jedes Auto wird, bevor es auf die Fähre darf, nochmals geprüft, das heisst, der Kofferraum wird durchsucht und ein Drogenhund schnüffelt nochmals herum. Ebenfalls müssen die Pässe nochmals gezeigt werden. Und damit nicht genug! Auf der Rampe der Fähre, also auf italienischem Gebiet, wird das ganze Prozedere von einem italienischem Zollbeamten wiederholt und der macht seine Sache ganz genau, schaut in alle Schränke und in die Stauboxen unter den Sitzen. Wir verstehen, dass Italien so keine Flüchtlinge einführen will und lassen das geduldig über uns ergehen. Nun endlich können wir an Bord! Um 2 Uhr sind wir in unserer Kabine, eigentlich hätten wir um Mitternacht ablegen sollen aber die Fähre ist noch nicht vollständig beladen. Das ist uns jetzt egal und wir legen uns einfach nur in unsere Betten.

 

Um 6.45 Uhr wagen wir einen ersten Blick durch unser Fenster nach draussen- und sehen den Hafen von Tanger Med(!), den wir nun, fast sieben Stunden zu spät, verlassen. Wir drehen uns nochmals um und nehmen nochmals eine Mütze voll Schlaf.

 

Wir verbringen den Tag vor allem in der Kabine mit Lesen und Schreiben von Blog und von den vor der Reise vollbrachten Ausbauten unseres Baloos. Auch ein Artikel über die Zwillingsbereifung ist mit dem gestrigen Erlebnis aktuell geworden.

Irgendwann klopft es an unsere Tür. Als Annette öffnet, steht da ein oranger gekleideter technischer Mitarbeiter der Fähre und sagt, dass unser Feueralarm eine Störung gemeldet habe, ob wir denn geduscht hätten und die Badezimmertür offen gelassen hätten? Ja, das haben wir. Wir sind beruhigt, dass dieses System anscheinend gut funktioniert.

Wir umrunden mehrmals das Schiff auf dem Deck, bevor wir uns im Restaurant ein gutes Essen servieren lassen.

 

Mittwoch, 22.3.23 - Barcelona

 

Der Vormittag vergeht wie im Flug, mit rund drei Stunden Aufenthalt in Barcelona. Diesen verbringen wir in der Sonne und mit Internet, waren wir doch die letzten 32 Stunden offline!

Echt anstrengend: Bett – Deck – Restaurant – Bett und wiederholen…

 

Donnerstag, 23.3.23 – Lago d‘Isola



Wir laufen pünktlich im Hafen von Genua ein. Das Navi ist schon programmiert und hat gemerkt, dass wir nun in Italien sind. Dies könnte auf Grund der gänzlich anderen Position bis zu 10 Minuten benötigen, so ist es gut, dies schon auf der Fähre gemacht zu haben, damit die Strasse zur Autobahn sofort angezeigt wird. Dank einer Umleitung erwischen wir die etwas längere A26, diese erscheint aber in einem besseren Zustand als die A7.

Wir fahren ohne Pause bis in die Schweiz, machen bei Mendrisio in einem Funkloch unsere Mittagsrast mit marokkanischem Brot, Käse und Fleisch und beschliessen, heute bis auf einen Platz bei Bonaduz zu fahren. Am Lago d’Isola genehmigen wir uns eine Weile frische Bergluft am See. Dieser Stausee hat relativ wenig Wasser, die Eisdecke darüber ist auf Grund des fehlenden Wassers unter ihrem Eigengewicht zusammengebrochen. Wir stellen wieder einmal erfreut fest, dass die Schweiz halt schon extrem schön ist. Wir erreichen um 16 Uhr unser heutiges Etappenziel. Zeit genug, um noch etwas auszuruhen.

 

Freitag, 24.3.24 – Arosa


Ein Tagesausflug die über 300 Kurven nach Arosa macht Baloo keinen Kummer. Kein Schnee und wenig Gegenverkehr auf der schmalen Strasse ermöglichen eine gemütliche Fahrt in die Höhe. Wir haben noch Zeit, weil die Sitzung erst gegen Abend beginnt und machen daher einen Spaziergang um den Obersee. Beim Güterschuppen, der zu einem gleichnamigen Restaurant umgebaut wurde, spazieren wir mutig vorbei. Wäre die Terrasse noch sonnenbeschienen, wäre es zu einladend.


Samstag, 25.03.24 – Heimkehr

Fünf cm Neuschnee am Morgen ergibt nochmals eine winterliche Landschaft. Später soll Regen und weiterer Schnee ankommen. Darum machen wir uns nun definitiv auf den Heimweg. 300 Kurven und ein längerer Stau auf der Oberlandautobahn, wegen einem Unfall, setzen unsere Ankunft auf 13.45 Uhr. Gerade genug, um unsere Tochter zu herzen, bevor sie zu ihrer Party geht.

Wir sind dankbar, dass wir ausser dem Lämpchen und dem kleinen Auffahrunfall, in keine weiteren schwierigen Situationen geraten sind. Das ist nicht selbstverständlich bei über 5‘700 gefahrenen Kilometer (Statistik folgt noch) in einem afrikanischen Land. Tausende Eindrücke werden uns noch lange weiter begleiten.



Reiseroute

Reiseroute

von EF 15 Mai, 2024
Heute ist Waschtag angesagt. Darum fahren wir vom Nemrut Dagi Berg früh auf den Stellplatz bei der Pension Nemrut in Karadut, wo wir uns in den Hof stellen können. Die Pension hat 12 Zimmer und wird von einem Koch und einem Hausangestellten betrieben.
von EF 15 Mai, 2024
Das Sideboard bei der Hecksitzgruppe ist sehr praktisch und überaus beliebt. Das hat zur Folge, dass übermässig viele Kleinteile den Weg dorthin finden. Auch die super Schublade gleich darunter teilt dieses Schicksal. Schon fast seit der Übernahme hat mich gestört, dass sich unter der Küchenabdeckung auf über einem Meter Breite und 10cm Höhe mehr Luft als notwendig befindet. Also muss beidem abgeholfen werden, denn sie ergänzen sich optimal: Eine Schublade zwischen Kühlschrank und Gaskocher und eine zwischen Unterschrank und Arbeitsplatte neben dem Abwaschbecken. Gesagt, getan. Die Frontabdeckungen sind vorhanden und müssen nur etwas angepasst werden. Die Schublade oberhalb des Kühlschrankes benötigt zwei Auszugschienen an der Seite und einen Push-Lock in der Mitte. Das Material und der Holzzuschnitt inkl. der sauberen Bohrung für den Push-Lock lasse ich bevorzugt durch den Schreiner von Tartaruga machen. Dann passt dies besser, als wenn ich daran gehen. Damit ergibt sich eine Schublade in voller Kühlschrankbreite von 472 x 233mm Innenbreite. Die Tiefe ist auf Grund der Gasanschlüsse für den Gaskocher auf 40mm beschränkt. Dies reicht jedoch für kleinen Krimskrams. Eine Herausforderung ist noch eine Begrenzung, damit die Kleinteile beim Offroaden nicht herausfliegen, so wie die Gewürze aus dem original Bimobil-Gewürzregal, und hinter dem Kühlschrank verschwinden. Die Schublade beim Abwaschbecken benötigt etwas mehr Hirnschmalz, da diese Schubladenauszüge nicht einfach seitlich befestigt werden können. Die Frontabdeckung will ich trotz der beiden Steckdosen nicht schneiden, der Aufwand dafür ist für mich als Laienschreiner zu gross. Dafür kann ich die Frontabdeckung drehen und die Steckdosen mit Spiralkabel anschliessen. So ziehen wir diese mit der Schublade auch heraus. Für die Montage der Ausszugsschienen bieten sich Metall-Montagewinkel 100x100x3mm an. Platz gibt es in dem 424x227x110mm Schubladenfach optimal für A4 grosse Kataloge und Sichtmappen. Das Sideboard ist nun nicht mehr überstellt.
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