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Griechenland 9

EF • Juni 02, 2022

Samstag, 28. Mai 2022, Erich wird gewürzt

Wir hatten eine ruhige Nacht hier in der Natur. Erich hat gestern online einen Fährplatz reserviert für die Fähre von Glyfa nach Agiokabos auf der Insel Euböa. Pünktlich um 12 Uhr legt die Fähre ab und wir finden einen Sitzplatz im Schatten. Nicht alle haben die Chance, draussen einen Sitzplatz zu ergattern und wir fragen uns, ob wir aufstehen sollten, um anderen Platz zu machen oder ob wir auch bereits in dem Alter sind, wo Jüngere für uns aufstehen würden…. Die Überfahrt dauert 30 Minuten. Wir fahren an der Ostküste bis ans Kap in Kavos. Hier sehen wir einige Wohnmobile stehen, auch zwei Zelte sind aufgebaut und daneben eine Tafel, die Camping verbietet. Was nun? Es sind alles Einheimische und es sieht so aus, als ob sie sich für längere Zeit installiert hätten. Da noch keine Saison ist, hoffen wir, dass dies noch toleriert wird und stellen uns auch an den Strand mit Blick auf die kleine Insel Monolia. Es ist sehr heiss und wir montieren unser Tarp. Unser griechische Nachbar kommt mit einem kleinen Teller und zwei Bechern und bringt uns Tapas (Kartoffeln, Tomaten mit Zwiebeln, eingelegte Peperoni, Oliven und gegrillte Fische) und selbstgebranntem Schnaps. Die Griechen sind wirklich sehr gastfreundlich!

Gegen Abend wollen wir uns im Meer abkühlen, sehen aber schon am Strand eine angeschwemmte Qualle. Wir waten knietief ins Wasser und sehen immer wieder ein paar Quallen herum treiben. Ob das der Grund ist, dass nur wenige Leute hier baden? Wir wollen es nicht riskieren und gehen ungekühlt wieder an Land. Wir hängen noch etwas herum und installieren unseren Ventilator, der beim Abendessen für Schmunzeln sorgt, als Annette etwas Origano auf den Salat geben will und das Gewürz kurzerhand auf Erich und seine Umgebung gewindet wird.


Sonntag, 29. Mai 2022, ein Ruhetag

Da wir aus Erfahrung wissen, dass die Griechen übers Wochenende sehr aktiv sind, schalten wir heute einen Ruhetag ein. Die Sehenswürdigkeiten sind dann von Touristen überschwemmt. Überhaupt macht es Sinn, ab und zu einen Ruhetag vom Reisen einzuschalten, die Anzahl der Eindrücke und Landschaften sind enorm. Die Landschaft hier in Mittelgriechenland ist um einiges trockener, als im Norden in den Bergen. Das Gras teilweise schon wieder gelb.

Annette bäckt ein Gärtnerbrot mit Kürbiskernen. Das gelingt hervorragend und wir essen um 13 Uhr erstmal am Tag etwas. Drei Mahlzeiten sind meist zu viel, obwohl die griechische Küche recht schmackhaft ist.

Erich arbeitet noch etwas, um für die Sitzung vom Dienstag vorbereitet zu sein. 

Noch einmal ein Wort zum Wetter. Am Morgen war die See ganz ruhig und nur wenige Quallen könnten uns quälen. Wir lassen das Meer vor uns aber trotzdem in Ruhe, es ist nocht nicht so heiss, wie am es am Nachmittag werden wird. Doch im Laufe des Nachmittages ziehen von Osten her graue Wolken auf und im Westen weisser Dunst. Wind zieht auf und wird zu groben Böen, sodass wir alles verräumen und froh sind, im Baloo die Fenster in einer kleinen Offenstellung fixieren zu können. 

Annette gewinnt mehrmals beim Rumikub, der Wind legt sich etwas und die Temperatur senkt sich auf angenehme 25°C. Finnland wird Eishockeyweltmeister und der Tag neigt sich lieblich zu Ende.



Montag, 30. Mai 2022, abgebrannte Wälder

Heute Morgen ist die Sicht, erstmals seit wir auf Euböa sind, klar und die Farben intensiv. Wir sitzen draussen im Schatten und machen uns kurz vor dem Mittag auf den Weg nach Loutra Eldipsou , um im Meer bei den bis 45 Grad heissen Quellen zu baden. Es gäbe auch ein Hotel und ein Bad, wo man sich im Wasser der heissen Quellen aalen könnte aber wir gehen dort, wo auch die Griechen gehen. Das Meerwasser ist hier einfach ein bisschen wärmer und man kann sich unter einen von zwei kleinen „Wasserfällen“ aus einem Rohr stellen und das warme Wasser auf die Schultern plätschern lassen.

Es ist sehr heiss in der Sonne. Nach einer Dusche im Womo fahren wir weiter bis zu einer Strassensperre. Just die Panoramastrasse, die wir nehmen wollten, ist gesperrt, das heisst, sie wird als Einbahnstrasse geführt. Wir halten an und suchen auf dem Navi eine Alternative. Derweil fahren drei Autos durch die Strassensperre. Da wir gesetzestreu sind, kehren wir um. Unser Navi führt uns durch eine Gegend, die vor einiger Zeit abgebrannt ist, es stehen noch viele tote Bäume in der Gegend, auch fahren wir durch zwei sehr enge Dörfchen. Unser Ziel ist der Drymona Wasserfall, der ebenfalls in dem abgebrannten Gebiet liegt. Der Wasserfall stürzt über einen Felsen, der hinter dem Wasser begrünt ist, was speziell aussieht.

Wir bleiben über Nacht auf dem Parkplatz beim Wasserfall.


Dienstag, 31. Mai 2022, unter Platanen

Wir stehen früh auf und fahren in die Nähe des nächsten Dorfes, wo wir Internet haben, da Erich um 9 Uhr eine Sitzung hat. Als diese fertig ist, fahren wir weiter durch abgebranntes Gebiet bis nach Limni. Wir kommen an Häusern vorbei, die dem Brand zum Opfer gefallen sind, andere haben im Garten noch verbrannte Bäume aber das Haus wurde verschont. Das sieht ganz schön trostlos aus und veranlasst uns, im Internet zu recherieren. Im August 2021 hat es in dieser Gegend gleich zweimal gebrannt, dabei ist eine Fläche von 500 km2 abgebrannt. Umgekommen ist dabei niemand. Durch die Kiefernzapfen hat sich das Feuer auch bei Windstille ausgebreitet, denn diese explodieren, wenn sie brennen und die brennenden Teile werden meterweit geschleudert.

In Limni gehen die verkohlten Schneisen bis ans Meer, doch die Stadt und einige Olivenhaine wurden verschont.

Wir spazieren an der Riviera entlang und setzten uns in eine Taverne am Meer. Endlich bekommt Annette ihr Moussaka und Erich verpeist einen Haifisch an Knoblauchsauce. Wir setzen uns für ein Glace auf eine Bank im Schatten.

Auf der Weiterfahrt decken wir uns bei einem Strassenstand mit Gemüse und Früchten ein. Das Gemüse könnte man in der Schweiz zum Teil nicht mehr verkaufen, da die Tomaten oben etwas fleckig sind und die Gurken krumm. Das tut dem Geschmack aber keinen Abbruch, im Gegenteil, die Tomaten schmecken nach Tomaten und die Gurken nach Gurken. Wir fragen uns, ob wir es in der Schweiz nicht etwas übertreiben mit dem 1a Gemüse.

An der Route finden wir einen Platz unter riesigen Platanen und wir sitzen noch etwas draussen. Es gibt hier auch einen Brunnen, wo wir morgen nochmals Wasser bunkern können.


Mittwoch, 1. Juni 2022, verrücktes Wasser

Am Morgen backt Annette ein Brot und wir bunkern das letzte Mal auf dieser Reise Wasser. Unser Filter hat sich bewährt und wir hatten keine Probleme mit unseren Mägen und wir haben fast keine PET-Wasserflaschen gekauft.

Wir bleiben bis am Mittag unter den Platanen und fahren dann nach Chaldika, wo wir uns das Schauspiel mit Ebbe und Flut ansehen wollen. Bei der Chaldika Old Bridge treffen zwei Meeresarme zusammen und das Meer ist hier nur 40 Meter breit. Je nach Mondstand, ändert sich die Fliessrichtung der Meerenge alle etwa 6 Stunden, mit einer Pause von knapp 8 Minuten. Das ist einzigartig auf der Welt. Nur am 7./9./22. und 24. Tag des Mondzyklus nicht. Da ändert es die Richtung gar nicht oder dann bis 14mal am Tag. Die Wissenschaft rätselt noch heute. Erich errechnet anhand des Mondstandes im Zenit den Wechsel aus und wir sind pünktlich zur Stelle, doch hat das Meer bereits gewechselt, wir waren laut Gezeitenkalender etwa eine Stunde zu spät (war die Zeitangabe des Zenit in CH- Zeit oder Sommerzeit oder…). Wären wir bloss nicht im Lidl einkaufen gegangen! Der nächste Wechsel ist also in fünf Stunden. Zeit genug für ein Glace und einen Spaziergang zum Schloss. Aber auch hier sind wir eine halbe Stunde zu spät und die Burg hat bereits geschlossen. Wir setzten uns auf eine Aussichtsterasse bei einem Café, mit Blick über Chaldika und warten, bis es etwas kühler wird. Unser Kellner hat Pause und möchte gerne kassieren. Wir geben ihm ein Trinkgeld und fragen, ob wir noch bleiben können. Er sagt, na klar und bringt uns nochmals eine Flasche Wasser. Wasser bekommt man hier überall einfach auf den Tisch gestellt ohne das man es bestellen muss.

Nach gut drei Stunden sind wir wieder unten bei der Brücke aber das Wasser fliesst bereits in die andere Richtung! Wir sind ettäuscht, dass wir den Wechsel wieder verpasst haben. Wir essen in einer Taverne am Wasser zu Abend und fragen den Kellner nach dem Gezeitenwechsel. Er sagt, dass man das nie so genau sagen könne, mal gehe es kürzer, mal länger, je nachdem, wie der Mond steht.

Wir fahren noch ein paar Kilometer aus der Stadt und finden einen wunderschönen Platz am kleinen Hafen von Kampos. Wir machen wir mit einem jungen Mann Bekanntschaft, mit dem wir lange auf Englisch philosophieren.

Die Sonne geht über dem Meer unter und es ist nur noch 32 Grad im Wohnmobil.


von EF 15 Mai, 2024
Heute ist Waschtag angesagt. Darum fahren wir vom Nemrut Dagi Berg früh auf den Stellplatz bei der Pension Nemrut in Karadut, wo wir uns in den Hof stellen können. Die Pension hat 12 Zimmer und wird von einem Koch und einem Hausangestellten betrieben.
von EF 15 Mai, 2024
Das Sideboard bei der Hecksitzgruppe ist sehr praktisch und überaus beliebt. Das hat zur Folge, dass übermässig viele Kleinteile den Weg dorthin finden. Auch die super Schublade gleich darunter teilt dieses Schicksal. Schon fast seit der Übernahme hat mich gestört, dass sich unter der Küchenabdeckung auf über einem Meter Breite und 10cm Höhe mehr Luft als notwendig befindet. Also muss beidem abgeholfen werden, denn sie ergänzen sich optimal: Eine Schublade zwischen Kühlschrank und Gaskocher und eine zwischen Unterschrank und Arbeitsplatte neben dem Abwaschbecken. Gesagt, getan. Die Frontabdeckungen sind vorhanden und müssen nur etwas angepasst werden. Die Schublade oberhalb des Kühlschrankes benötigt zwei Auszugschienen an der Seite und einen Push-Lock in der Mitte. Das Material und der Holzzuschnitt inkl. der sauberen Bohrung für den Push-Lock lasse ich bevorzugt durch den Schreiner von Tartaruga machen. Dann passt dies besser, als wenn ich daran gehen. Damit ergibt sich eine Schublade in voller Kühlschrankbreite von 472 x 233mm Innenbreite. Die Tiefe ist auf Grund der Gasanschlüsse für den Gaskocher auf 40mm beschränkt. Dies reicht jedoch für kleinen Krimskrams. Eine Herausforderung ist noch eine Begrenzung, damit die Kleinteile beim Offroaden nicht herausfliegen, so wie die Gewürze aus dem original Bimobil-Gewürzregal, und hinter dem Kühlschrank verschwinden. Die Schublade beim Abwaschbecken benötigt etwas mehr Hirnschmalz, da diese Schubladenauszüge nicht einfach seitlich befestigt werden können. Die Frontabdeckung will ich trotz der beiden Steckdosen nicht schneiden, der Aufwand dafür ist für mich als Laienschreiner zu gross. Dafür kann ich die Frontabdeckung drehen und die Steckdosen mit Spiralkabel anschliessen. So ziehen wir diese mit der Schublade auch heraus. Für die Montage der Ausszugsschienen bieten sich Metall-Montagewinkel 100x100x3mm an. Platz gibt es in dem 424x227x110mm Schubladenfach optimal für A4 grosse Kataloge und Sichtmappen. Das Sideboard ist nun nicht mehr überstellt.
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