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Albanien 6

EF • Nov. 08, 2023

Kurz & bündig


  • Kurz und bündig
  • Taverna Traditionale in Gjirokastra
  • Der Bazar in Gjirokastra
  • Syri i Kalter – das blaue Auge
  • Nationalpark und Ausgrabungsstätte Butrint
  • Sarande, Stadt für Touristen
  • Himare mit Charme
  • Touristenküste und Llogara Pass


Mittwoch, 1.11.2023 – Taverna Traditionale in Gjirokastra

 

Der Nebel am Morgen verzieht sich schnell und die Sonne heizt unser Womo auf. Erich hat noch einiges am Compi zu tun und so bleiben wir bis nach dem Mittagessen an unserem Platz.

Die Fahrt nach Gjirokastra dauert nicht lange aber die Parkplatzsuche umso länger. Wegen einer Umleitung kommen wir in Quartierstrassen. Das allein wäre an sich kein Problem aber die Strassen hier bestehen alle aus grobem, glatten Kopfsteinpflaser, sind eng und seehhr steil! Irgendwann hat es „Böller“ und drei Polizisten auf der Strasse und wir kommen nicht weiter, also umkehren. Das nächste Hindernis beim steil hinunter fahren ist ein geparktes Auto, das gleich gegenüber einem hervorstehenden Balkon steht. Erich muss rückwärts die steile, enge Strasse hinauf bis zum nächsten Abzweiger fahren. Irgendwie kommen wir wieder auf die Hauptstrasse, umfahren die Stadt und stechen von der Peripherie auf unseren angepeilten Platz bei der Burg zu. Wir haben Glück und es hat noch genau einen Platz, wo wir reinpassen. Gleich nach uns kommt noch ein anderes Womo und wir wechseln ein paar Worte mit dem deutschen Ehepaar. Sie müssen nicht lange warten, bis etwas neben uns frei wird.

Wir schauen uns zuerst die auf einem Hügel liegende Festung Gjirokastra an. Sie ist 500m lang vom einen Ende zum anderen und zwischen 10m und 90m breit. Es ist ein massives Bauwerk, ursprünglich aus dem 12./13. Jahrhundert, und recht gut erhalten. Wir schlendern zuerst durch die Gallerie, wo zahlreiche Kanonen aus dem 2. Weltkrieg aufgereiht sind. Über die Backstube und das Gefängnis erreichen wir den riesigen Innenhof, wo neben weiteren Kanonen auch eine alte, amerikanische Lockheed T33 steht, die während des kalten Krieges 1957 wegen technischer Probleme notlanden musste. Der Pilot kehrte in die USA zurück, das Flugzeug wurde als „abgeschossenes Spionageflugzeug“ ausgestellt. In diesem weiten, offenen Innenhof ist eine Festivalbühne in Betrieb. Es gibt noch einiges zu entdecken und wir fragen uns, wie lange wohl an dieser riesigen Festung gebaut wurde und wie die vielen verbauten Steine wohl hierher kamen.

Zurück beim Womo telefonieren wir länger mit unserer Tochter, die heute eine neue Arbeitsstelle angetreten hat. Sie hat den Tag mit viel Neuem gut erlebt, was uns sehr freut.

Zum Abendessen begeben wir uns in die Taverna Tradicionale Kardhashi, wo die Mutter kocht und der Sohn bedient. Das Essen schmeckt gut, aber vielmehr sind wir von der Herzlichkeit der Familie beeindruckt. Man hat auch das Gefühl, mit den anderen Gästen zu einer grossen Familie zusammen zu wachsen. Zum Schluss gibt es dann noch ein Foto mit der Mutter und dem Sohn. Da die Bonboniere leer ist, eilt die Mutter extra in den Laden, damit wir nicht ohne Bonbon von dannen ziehen müssen.

Wir spazieren an der Bazar Moschee vorbei durch den alten Bazar, der inzwischen renoviert ist und das Nachtleben in den Bars und Restaurants zelebriert wird. Wir wechseln noch ein paar Worte mit zwei Polizisten, die in dieser Stadt sehr präsent sind.

 

Donnerstag, 2.11.2023 – Bazar in Gjirokastra

 

In der Nacht hat es wieder geregnet aber am Morgen sind die Wolken wieder verzogen. So soll es sein.

Gjirokastra ist die Geburtsstadt von Albaniens langjährigem Diktator Enver Hoxha (1908 – 1985) und gehört seit 2005 zum UNESCO- Weltkulturerbe. Auch diese Stadt hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Die Häuser sind mehrheitlich mit Steindächern gedeckt, was im Zusammenhang mit den Kopfsteinpflasterstrassen der Stadt den Beinamen „Stadt der Steine“ eingebracht hat.

Wir machen uns nochmals auf, um die Stadt bei Tageslicht anzuschauen. Beim Bazar ist am meisten los. Wir staunen über die vielen Touristen, die sich im November diese Stadt anschauen. Wir steigen zum Lapidari (dem Obelisken) hoch, wo man über die Steindächer der Stadt sehen kann. Dann suchen wir die sieben Brunnen bei den Ruinen einer alten Moschee, die den rituellen Waschungen vor dem Gebet gedient haben. Diese sind offensichtlich kein Touristenmagnet, der Weg dorthin ist nicht beschildert und wenn wir keine Fotos davon im Internet gesehen hätten, wären wir glatt daran vorbei gegangen.

Zurück im Bazar, setzten wir uns an die Kreuzung der belebtesten Strasse, trinken etwas und beobachten das bunte Treiben.

Wir erhalten Nachricht von unserem Sohn, dass er sich bei der Arbeit einen Splitter im Auge zugezogen hat. Mit Spannung erwarten wir seinen Bericht nach dem Besuch eines Augenarztes.

Am Nachmittag fahren wir bei Sonnenschein den wolkenverhangenen Bergen entlang, bevor wir westlich ebenfalls in die Berge bis zum „Syri i Kalter“, dem Blue Eye des Südens fahren. Hier steht bereits ein Bimobil und wir müssen natürlich Erfahrungen austauschen. Aber die Zeit drängt. Da es morgen wieder regnen soll, wäre es ratsam noch heute die 1.7km zum Blue Eye zu gehen. Wir marschieren kurz vor 15 Uhr los. Als wir dort ankommen, ist nur noch die Aussichtsplattform in der Sonne, die Karstquelle selber liegt bereits im Schatten. Schade!

Sie ist mit 10 Kubikmeter Wasser pro Sekunde die wasserreichste Quelle in Albanien. Das glasklare Wasser und die urwaldähnliche Umgebung zieht viele Touristen an.

Wir wandern wieder zurück und beschliessen morgen nochmals zu gehen, falls die Sonne scheinen sollte.

Der Splitter im Auge konnte entfernt werden und mit Augentropfen sollte alles wieder gut abheilen. Wir sind froh und dankbar!



Freitag, 3.11.2023 - Syri i Kalter – das blaue Auge

 

Es ist mehrheitlich bedeckt. Als ein Reisebus seine Insassen auf den Parkplatz ergiesst, machen auch wir uns auf den Weg. Um 9 Uhr sind wir beim Blue Eye. Wenn die Sonne durch die Wolken drückt, sieht man, dass die Hälfte der Quelle bereits in der Sonne ist. Die Quelle ist sehr tief in der Höhle. Bis 50m Tiefe ist sie erfoscht, dort wird es dann zu eng für die Taucher. Wir warten eine ganze Stunde, in der sich die Sonne jedoch sehr spärlich zeigt. Die Farben des Wassers sind einiges intensiver als gestern Abend. Wir geben uns damit zufrieden und treten den Rückweg an. Nach etwa einem Viertel des Weges tut es auf und die Sonne scheint, wie noch nie an diesem Morgen - aber auch nur für wenige Minuten, dann beginnt es leicht zu regnen. Wir kommen noch trockenen Hauptes beim Baloo an, planen die weitere Reise und essen zu Mittag. Danach gibt es für Erich einen Mittagsschlaf. Derweil fängt es an kräftiger zu regnen, mit Blitz und Donner.

Auf der frisch geteerten SH70 fahren wir durch bewaldete Hügel durch eine Ebene bis kurz vor Shkalle.

Es regnet noch immer und windet stark.

 

Samstag, 4.11.2023 – Nationalpark und Ausgrabungsstätte Butrint

 

Wir wurden ganz schön durchgerüttelt in der Nacht, es hat auch vermehrt geregnet, war die ganze Nacht über 20°C und immer wieder sahen wir Wetterleuchten. Kurz, wir haben nicht sehr lang und tief geschlafen.

Wir sitzen den Regen am Platz aus und fahren am Nachmittag nordwärts ans Meer, wo uns eine einfache, alte, aber funktionsfähige Kabelfähre über die Meerenge in den Nationalpark Butrint bringt. Gleich nach der Fähre liegt auf einer Halbinsel die gleichnamige Ausgrabungsstätte. Sie gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und geht zurück bis ins 7./6. Jahrhundert vor Christus, als Illyrer und Griechen den Ort besiedelten. Noch heute sind stattliche Überreste der Quadersteinbauweise der Illyer erhalten. Im 4. Jahrhundert war die Stadt mit 4 Hektaren bereits eine der grössten in der Region. Mit einer Stadtmauer um die Akropolis, Theater, Gymnasium und Tempel entsprach sie einem hohen Niveau. Julius Cäsar errichtete in „Buthrotum“ eine Militärbasis. Die Stadt wuchs fortan kontinuierlich. Im 14. Jahrhundert kamen die Venezianer und hinterliessen auch ihre architektonischen Spuren.

Wir gehen durch die Ruinen und können uns mit Hilfe der Infotafeln ungefähr vorstellen, wie das alles einmal ausgesehen haben muss. Ein römisches Thermalbad, der venezianische Turm, die Taufkapelle, die grosse Basilika, das Löwentor…

Im Museum in der venezianischen Burg können wir allerlei Fundgegenstände bestaunen, wie Amphoren, Schmuck, Münzen, Nadeln, Statuen, Werkzeuge und sogar das Skelett eines Neugeborenen, das man bei den Ausgrabungen gefunden hat.

Die Sonne war uns heute treu! Wir fahren noch wenige Kilometer bis zum Leuchtturm der Stadt Sarande, der auf einem Hügel mit schönen Blick auf die Stadt, die Insel Korfu und das Meer liegt.


Sonntag, 5.11.2023 – Sarande, Stadt für Touristen

 

Heute ist es bedeckt und am Morgen fallen immer wieder ein paar Regentropfen. Weitere 50 Höhenmeter über uns auf dem Hügel gibt es eine Festung, die ein Restaurant beherbergt. Die Aussicht wäre cool aber die Bewertungen im Internet sich grottenschlecht. Also sparen wir uns den Fussmarsch und fahren mit dem Auto die Strasse hinunter bis zu dem Restaurant, das wir gestern bei der Anfahrt entdeckt haben. Es liegt ebenfalls erhöht aber mit Sicht ins Inland und nicht auf’s Meer. Hier essen wir zu Mittag und werden von einem Ehepaar angesprochen, das wir bereits beim Leuchtturm oben gesehen haben. Sie stammen aus Norwegen und haben hier in Sarande eine Wohnung gekauft, um den wenig erfeuenden Übergangsmonaten in Norwegen zu entkommen.

Nach dem Essen fahren wir in das Städtchen herunter, suchen einen Parkplatz und müssen dafür nochmals die gerade, 250m lange und 20% steile Strasse hinauffahren. Nachher flanieren wir der Riviera entlang. Die Saison ist auch hier eindeutig vorbei. Die meisten Restaurants sind schon im Winterschlaf. Für einen Sonntag ist es sehr ruhig aber das Wetter ist auch nicht das Beste.

Sarande ist an sich nichts Schönes, es hat viele Hochhäuser und im Sommer ist hier sicher einiges los. Wir sehen bei einem Immobilienhändler, dass man bereits ab 57’000.- Euro eine Dreizimmerwohnung kaufen kann. Je nach Lage und Meersicht kann der Preis bis 240‘000.- Euro für ein Haus betragen. In der Schweiz wäre dies ein Schnäppchen, ein Gartenhaus oder ein Tiny Häuschen ohne Grundstück!

Wir fahren nicht mehr weit bis zu einem einsamen Plätzchen in den Hügeln mit Meersicht und Olivenbäumen. Es bleibt nicht ganz so einsam, als sich noch ein VW Bus in der Nähe hinstellt. Wir machen wieder einmal ein Spiel, bevor es Herzkino im Fernsehen gibt.

 

Montag, 6.11.2023 - Himare mit Charme

 

Heute lacht die Sonne wieder und das Thermometer steigt bis auf 25° Grad. Wir sitzen draussen und geniessen die Wärme im November, während es in der Schweiz kalt ist. Nach dem Mittagessen fahren wir der Küste entlang bis Himare, ein Städtchen mit zwei Stränden. Hier sind vereinzelt Leute am Strand und am Baden. An der Promenade reiht sich ein Restaurant ans andere, aber auch hier haben viele die Saison bereits abgeschlossen. Wir finden eine Gelateria, die noch offen hat und sind positiv überrascht über das gute Eis. Wir sitzen an der Strandpromenade und schauen auf die Wellen des Meeres.

Dieses Städtchen hat irgendwie mehr Charme und ist nicht so mit Hochhäusern zugepflastert wie Sarande.

Wir fahren noch etwas der Küste entlang Richtung Norden und haben nur einen kleinen Platz neben einer unbefestigten Strasse, in die wir uns für die Nacht hineindrücken. Aber wir sind rechtzeitig um 16.34 Uhr hier für den Sonnenuntergang über dem Meer.

Im Dunkeln geht jemand an unserem Baloo vorbei und wünscht uns „Buona Notte“. Die Strasse ist ein schmaler Schotterweg zur Kirche Shen Illias, da kommt sicher kein Auto mehr.

 

Dienstag, 7.11.2023 – Touristenküste und Llogara Pass

 

Es war schön ruhig hier und wir spazieren bei Sonnenschein hoch zur kleinen aber hübschen Kirche des heiligen Elias. Sie scheint ziemlich neu zu sein. Von hier überblickt man das Meer, das sich heute mit dem Himmel übergangslos verbündet hat.  Schade ist die Sicht „milchig“.

Wir fahren über den 1040 Meter hohen Llogara Pass, der einzige Weg an der Küste entlang Richtung Norden. Es wird fleissig an einem Tunnel für die Superstrade durch dieses Bergmassiv gebaut. Überhaupt wird an der Küste viel gebaut, man kann davon halten, was man will, aber inzwischen spielt der Tourismus in Albanien mit 27% Anteil am BIP eine bedeutende Rolle für das Land.

Wir fahren durch den Nationalpark Llogara, der wegen seiner Höhe und dem schattenspendenden Wald auch für Einheimische ein beliebtes Ausflugsziel ist.

Wir umrunden Vlora, die drittgrösste Stadt Albaniens und kaufen in einem kleinen Laden das Nötigste ein. Annette braucht Handcreme, findet aber zwischen Färbungsmittel für die Haare und Shampoo nichts dergleichen.

Über einen Schotterweg fahren wir durch das Naturschutzgebiet auf eine Landzunge zur Dalan Beach, wo bereits einige Camper stehen. Wir essen hier mit Blick auf’s Meer zu Mittag und verbringen draussen einen ruhigen und chilligen Nachmittag mit Strandspaziergang und lesen.

Am Abend gibt es Älplermagronen zum Znacht, die aber etwas anders schmecken als zu Hause, da Annette statt Rahm ein etwas säuerliches Milchprodukt gekauft hat.

 


Reiseroute

Reiseroute

von EF 15 Mai, 2024
Heute ist Waschtag angesagt. Darum fahren wir vom Nemrut Dagi Berg früh auf den Stellplatz bei der Pension Nemrut in Karadut, wo wir uns in den Hof stellen können. Die Pension hat 12 Zimmer und wird von einem Koch und einem Hausangestellten betrieben.
von EF 15 Mai, 2024
Das Sideboard bei der Hecksitzgruppe ist sehr praktisch und überaus beliebt. Das hat zur Folge, dass übermässig viele Kleinteile den Weg dorthin finden. Auch die super Schublade gleich darunter teilt dieses Schicksal. Schon fast seit der Übernahme hat mich gestört, dass sich unter der Küchenabdeckung auf über einem Meter Breite und 10cm Höhe mehr Luft als notwendig befindet. Also muss beidem abgeholfen werden, denn sie ergänzen sich optimal: Eine Schublade zwischen Kühlschrank und Gaskocher und eine zwischen Unterschrank und Arbeitsplatte neben dem Abwaschbecken. Gesagt, getan. Die Frontabdeckungen sind vorhanden und müssen nur etwas angepasst werden. Die Schublade oberhalb des Kühlschrankes benötigt zwei Auszugschienen an der Seite und einen Push-Lock in der Mitte. Das Material und der Holzzuschnitt inkl. der sauberen Bohrung für den Push-Lock lasse ich bevorzugt durch den Schreiner von Tartaruga machen. Dann passt dies besser, als wenn ich daran gehen. Damit ergibt sich eine Schublade in voller Kühlschrankbreite von 472 x 233mm Innenbreite. Die Tiefe ist auf Grund der Gasanschlüsse für den Gaskocher auf 40mm beschränkt. Dies reicht jedoch für kleinen Krimskrams. Eine Herausforderung ist noch eine Begrenzung, damit die Kleinteile beim Offroaden nicht herausfliegen, so wie die Gewürze aus dem original Bimobil-Gewürzregal, und hinter dem Kühlschrank verschwinden. Die Schublade beim Abwaschbecken benötigt etwas mehr Hirnschmalz, da diese Schubladenauszüge nicht einfach seitlich befestigt werden können. Die Frontabdeckung will ich trotz der beiden Steckdosen nicht schneiden, der Aufwand dafür ist für mich als Laienschreiner zu gross. Dafür kann ich die Frontabdeckung drehen und die Steckdosen mit Spiralkabel anschliessen. So ziehen wir diese mit der Schublade auch heraus. Für die Montage der Ausszugsschienen bieten sich Metall-Montagewinkel 100x100x3mm an. Platz gibt es in dem 424x227x110mm Schubladenfach optimal für A4 grosse Kataloge und Sichtmappen. Das Sideboard ist nun nicht mehr überstellt.
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