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Sizilien 7 - Valle dei Templi

EF • Okt. 29, 2022

Freitag, 21.10.2022, Vulcanelli

 

Wir haben gut geschlafen, bis 8.45 Uhr war es ruhig auf dem Parkplatz. Während wir weiterfahren, fragen wir uns, wie diese grossen Flächen von Mosaikfussböden aus kleinen Steinchen im 4. Jahrhundert entstanden sind. Auch sind die Steine oben flach und haben die für das Bild richtige der total 25 verschiedenen Farben. Es müssen Millionen solcher Mosaiksteinchen verlegt worden sein. Allein der Korridor mit dem Bild der grossen Jagd ist 66m lang und 5m breit! Dazu kommen noch, nebst der kleinen Jagd, viele Wohnräume, Therme und Basilika.

Erich möchte unterwegs ausprobieren, ob er es endlich einmal schafft, dass seine Drohne unserem Baloo folgt. Wir starten zwei Versuche aber es gelingt nicht, wie gewünscht.

In der Nähe von Caltanisetta besuchen wir die „Vulcanelli“. Ein Gebiet mit vielen kleinen Vulkanen. Besonders nach Regentagen sind diese aktiv. Da es längere Zeit nicht geregnet hat, ist es überwiegend trocken, nur um die Vulkane ist es etwas schlammig. Einige blubbern leise vor sich hin und spucken ab und zu kleine Mengen von Schlamm aus.

Wir fahren auf einen Parkplatz bei einem Centro Commerciale in der Nähe von Racalmuto. Das Einkaufszentrum ist fast leer, auch sind viele Läden geschlossen. Wir probieren uns ins WiFi einzuloggen, was aber nicht richtig klappen will und schlendern durch die Ladenpassage, essen unser tägliches Gelati. Erich arbeitet noch etwas in der Mall, welche sich nach und nach mehr bevölkert. Und am Abend schauen wir wieder einmal die Schweizer Tagesschau.


Samstag, 22.10.2022, Valle dei Templi

 

Nach einer kühlen Nacht geht die Sonne heute im Nebel auf, doch dieser verschwindet bald.

Heute steht das „Valle dei Templi“, das Tal der Tempel in der Nähe von Agrigento auf unserem Programm. Eigentlich ist es gar kein Tal, sondern eine Hügelkette unterhalb der Stadt Agrigento.

Es ist die bedeutendste griechische Stätte in Sizilien und zeigt vor allem die Überreste der Stadt Akragas, mit ihren acht Tempeln. Der Concordia Tempel ist der besterhaltene im gesamten ehemaligen griechischen Reich und stammt, wie die anderen aus dem 6. und 5. Jahrhundert vor Christus.

Davor ist eine Plastik vom abgestürzten Ikarus, der der Sonne zu nahe kam und der Wachs, der die Flügel am Gestänge hielt, schmolz. Während dies aus der Welt der griechischen Sagen entnommen ist, sind die Stadt und die Tempel tatsächlich von den Griechen bei deren Kolonialisierung von Sizilien errichtet worden. Wir wandern durch die Ruinen, denn viele Bauten sind den häufigen Erdbeben in Sizilien zum Opfer gefallen. Wir hören von einem Guide, dass der Zeustempel, mit seinen 40 Meter hohen Säulen, der mächtigste überhaupt war aber von den Karthagern zerstört wurde, bevor er fertig gestellt war.

Soviel Geschichte macht Hunger, zumal wir heute noch nichts gegessen haben und wir setzen uns beim Restaurant in den Schatten, probieren nochmals die Arancini und lassen diese uns wirklich gut schmecken!

Beim Tempio di Giunone machen wir kehrt und wandern den Weg zurück zu unserem Womo, das gerade bestaunt wird. Wir bekommen von Italienern auf Englisch Komplimente für Baloo, was uns natürlich freut.

Der zweite Übernachtungsplatz, den wir anfahren, liegt an einem kleinen Strand und wir gesellen uns zu den anderen Wohnmobilen, sitzen draussen und erholen uns von soviel altertümlicher Geschichte.


Sonntag, 23.10.2022, Scala dei Turchi


Heute steht die „Scala dei Turchi“ die „Treppe der Türken“ auf unserem Programm, ein grosser, weisser Kalksteinfelsen, der ins Meer ragt. Einer Legende zufolge, sollen türkische Piraten ihre Boote im Windschatten dieser Felsen geankert haben. Gemäss einer anderen Theorie soll der Name auf die Ähnlichkeit der Struktur zu den Formationen in der Türkei, in Pamukkale, zurückzuführen sein. Besonders die Sonnenuntergänge sollen dort spektakulär sein, das Parkieren dafür umso schwieriger. Deshalb beschliessen wir gegen Mittag, die Gegend dort mit dem Fahrrad zu erkunden. Es sind 7.5 km von unserem Platz bis zum Felsen. Bereits auf dem Weg dorthin sehen wir an der Strasse immer wieder weisse Felsen. Wir klappern die Parkplätze und Stellplätze ab, werfen einen Blick von oben von beiden Seiten auf die Scala del Turchi und fahren wieder an unseren Strand zurück, der sich in der Zwischenzeit mit einigen Familien gefüllt hat. Es ist Sonntag und man hat Zeit. Wir sitzen im Schatten von Baloo, essen zu Mittag, lesen und schauen dem bunten Treiben am Strand zu.

Nach vier Uhr besteigen wir erneut unsere Fahrräder. Als wir sie an einem Zaun befestigen wollen, ruft uns ein Kellner von einem Restaurant und zeigt auf seinen Fahrradständer. Diese Variante ist uns auch etwas wohler, verpflichtet uns aber fast, nach unserem Besuch beim Felsen dem Restaurant einen Besuch abzustatten.

Wir steigen die Treppen an den Strand herunter, der immer noch gut besucht ist und spazieren auf dem Sand Richtung Felsen. Leider ist von dieser Seite nur noch der vordere Teil des Felsen in der Sonne. Und dann folgt plötzlich eine Absperrung und eine Warntafel. Damit hatten wir nicht gerechnet, sieht man auf Bildern im Netz doch immer Leute auf dem Felsen herumspazieren. Also den Strand wieder zurück, Treppe wieder hinauf und auf einen Drink ins Resti auf die Terasse mit Meersicht. Jetzt können wir mit gutem Gewissen unsere „Velo’s“ aufschliessen und zu dem Aussichtspunkt auf der anderen Seite des Felsens fahren. Wir kommen gerade richtig, um den Felsen im goldenen Abendlicht zu sehen, inklusive ein paar Leuten darauf, die die Warntafel am Strand ignoriert haben. Dann senkt sich die Sonne, versinkt im Meer und lässt uns mit einen orangefarbenen Himmel zurück.

Wir besteigen unsere Räder, damit wir mit noch etwas Licht auf dem Heimweg die Löcher in der Hauptstrasse umfahren können.


Montag, 24.10.2022, Osso Bucco

 

Heute Morgen ist es deutlich lauter an unserem Platz als über’s Wochenende. Es fahren Lastwagen und Bagger graben den gegenüberliegenden Hang ab.

Auch unsere Nachbarn sind weitergefahren und so machen auch wir uns auf. In Villaseta fahren wir das Einkaufszentrum an und veranstalten ein kleines Verkehrschaos, bis wir die richtige Einfahrt auf’s ungedeckte Parkdeck finden.

Für heute haben wir uns einen „Punto Panoramico“ ausgesucht, bei dem unser 4x4 mit Untersetzung wieder zum Zug kommt. Auf dem Monte Cupolone, mit 170müM. ein richtiger Monte, sind wir ganz alleine in unberührter Natur mit Blick auf das Meer und Meeresrauschen in den Ohren.

Zum Abendessen macht Annette Schichtfleisch und Osso Bucco im Dutchoven mit Polenta. Mhm, herrlich! Erich startet seine Drohne und gewinnt mehr Sicherheit beim Fliegen.

Es ist 19.30 Uhr die Sonne hat sich verabschiedet und die Nacht ist bereits über uns hereingebrochen. Es hat etwas abgekühlt, 23°C ist es nun und der Tau senkt sich bereits auf alles, was draussen ist. Am Alkoven hat es schon grosse Tropfen. Im Dunkeln haben wir einen super Sternenhimmel über uns und sehen die Milchstrasse, was wir fotografisch einfangen.


Dienstag, 25.10.2022, Erholung.....

 

Der Platz gefällt uns so gut, dass wir beschliessen heute hier zu bleiben. Es ist sehr warm und wir sind froh um Baloo’s Schatten, in dem wir lesen, arbeiten und Spiele machen.

So zieht der Tag gemächlich an uns vorbei.


Mittwoch, 26.10.2022 Capo Bianco - die weissen Felsen

 

Es ist wieder sehr heiss. Wir essen noch hier zu Mittag. Erich möchte unsere Offroadfahrt zurück mit der Drohne festhalten und nochmals den „Begleit“ Modus ausprobieren. Das heisst, Annette muss für diesen Part das Steuer übernehmen. Mit 4x4 und Untersetzung geht es langsam über die unebene und zum Teil felsige Strasse. Diesmal klappt es mit der Drohne, sie „verfolgt“ uns. Als wir wieder auf der Strasse sind und Erich die Drohne herunterholt, merkt er, dass die Videokamera nicht eingeschalten war! Schade, das wäre wirklich spektakulär gewesen! Zum Glück hat die Go Pro aufgenommen.

Spektakulär geht auch unsere Fahrt weiter. Grösstenteils auf Nebenstrassen, die nicht gut unterhalten sind und plötzlich auch unbefestigt vor uns liegen. Irgendwann qualmt es neben dem Strassenrand, es brennt. Erich steigt aus, um zu sehen wir weit das Feuer von der Strasse entfernt ist. Es ist knapp zwei Meter von dieser entfernt und wir hören es knistern. Da es nur eine kurze Strecke ist, fahren wir durch den Rauch. Wir wissen nicht, ob es ein „kontrolliertes“ Feuer war oder nicht, wir haben niemanden gesehen. Was tut man in einer solchen Situation? Muss man jemanden verständigen? Wir hoffen, dass noch jemand anderer den Rauch gesehen hat und entsprechende Schritte eingeleitet hat.

Wir besuchen das Capo Bianco, wo es riesige, weisse Kalksteinfelsen hat, die ins Meer abfallen. Wir spazieren oben an der Klippe entlang und steigen dann auf einem Felsen bis an den Strand herunter, fotografieren die Felsen, die immer wieder eine andere Form und Farbe haben und setzten uns bei einer Felsnische in den Schatten und warten, bis die Felsen im Abendlicht leuchten. Dann klettern wir wieder hoch auf die Klippe und Erich lässt die Drohne den Felsen entlang fliegen.

Nach dem Sonnenuntergang ziehen wir uns auf dem Parkplatz ins Womo zurück.

Donnerstag, 27.10.2022, Ausgrabungsstätte Selinunte

 

Heute Morgen gesellen sich Basler mit einem Unimog zu uns auf den Parkplatz. Es ist immer schön, mit anderen Reisenden Erlebnisse auszutauschen. Wir erhalten den Tipp für einen Stellplatz mitten in Palermo, der gut anzufahren sei. Jetzt haben wir schon zwei Vorschläge. Wir verabschieden uns und fahren zu den Tempeln von Selinunte, eine ausgedehnte Fundstätte der griechischen Stadt Selinus mit zahlreichen Tempeln, von denen aber bis auf einen nur noch die Überreste, das heisst, die durch Erdbeben zusammen gefallenen Steinbrocken, zu sehen sind. Einer der Tempel wurde 1956 wieder aufgebaut. Unter anderem kann man auch eine Rekonstruktion eines Holzwagens bewundern, mit dem die grossen Steinblöcke befördert wurden, ebenfalls einen Kran, der mit Hilfe eines Flaschenzuges die Steine aufeinanderschichten konnte. Die Steine wurden dazu mit Einschnitten in Form eines U vorbereitet. Diese Einschnitte mit einer Tiefe von gegen 10cm sind überraschend genau bearbeitet und man sieht sie noch heute ganz gut. Es ist schon gewaltig, was vor 2‘500 Jahren mit solchen Hilfsmittel entstehen konnte! Auch die Verzierungen an Säulen und Kapitell zeugen von der beindruckenden Qualität der damaligen Steinmetzen.

Der Park ist ziemlich weitläufig und wir haben uns gegen eine Beförderung mittels Golfwagen entschieden, damit wir noch etwas Bewegung haben. Da es ziemlich warm ist, sind wir um jeden Schatten froh und stellen uns vor, wie dies wohl im Hochsommer schwitzig sein wird. Bei der Akropolis setzten wir uns hin und geniessen unser Gelati. Der Rückweg führt uns an Eukalyptusbäumen zum Ausgang.

Wir übernachten im selben Dorf auf einem Parkplatz etwas ausserhalb mit freiem Blick auf’s Meer.


Freitag, 28.10.2022, ein Kleinod - Mazara del Vallo

 

Wir nehmen es gemütlich und planen unsere restliche Route auf Sizilien bevor es am 4. November in Palermo auf die Fähre gehen soll.

Heute steht die Stadt Mazara del Vallo auf unserem Programm. Wir parkieren am Lungomare und stechen zu Fuss in die Altstadt. Die Cathedrale del Santissimi Salvatore wird zur Zeit renoviert. Bei einer anderen Kirche werden wir von einem Italiener darauf aufmerksam gemacht, dass es einen vorgeschlagenen Weg durch die Stadt gibt, der an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbeiführt. Bald merken wir, dass dies eine „Keramikstadt“ ist, die arabisch angehaucht ist. Überall finden wir Keramikvasen, Bänke aus Keramik und Bilder an den Wänden in den Gassen. Auch die Garagentore sind zum Teil bemalt, es ist eine sehr bunte Stadt. Die Idee des Weges finden wir eine gute Sache, bietet er doch überraschende Einblicke in die Stadt und die Hinterhöfe.

Zum Abschluss unseres Besuchs setzen wir uns an einer Piazza in ein Café. Auf dem Weg machen wir einen Einkaufsstopp im grössten Conad weit und breit, bevor wir uns in der Nähe von Petrosino an den Strand stellen.

Annette probiert für das Abendessen eine Pastasauce aus Pancetta, Zucchetti, Rahm und Safran nachzukochen, die wir einmal in einem Restaurant in Kalabrien gegessen haben.



Reiseroute

Reiseroute

von EF 15 Mai, 2024
Heute ist Waschtag angesagt. Darum fahren wir vom Nemrut Dagi Berg früh auf den Stellplatz bei der Pension Nemrut in Karadut, wo wir uns in den Hof stellen können. Die Pension hat 12 Zimmer und wird von einem Koch und einem Hausangestellten betrieben.
von EF 15 Mai, 2024
Das Sideboard bei der Hecksitzgruppe ist sehr praktisch und überaus beliebt. Das hat zur Folge, dass übermässig viele Kleinteile den Weg dorthin finden. Auch die super Schublade gleich darunter teilt dieses Schicksal. Schon fast seit der Übernahme hat mich gestört, dass sich unter der Küchenabdeckung auf über einem Meter Breite und 10cm Höhe mehr Luft als notwendig befindet. Also muss beidem abgeholfen werden, denn sie ergänzen sich optimal: Eine Schublade zwischen Kühlschrank und Gaskocher und eine zwischen Unterschrank und Arbeitsplatte neben dem Abwaschbecken. Gesagt, getan. Die Frontabdeckungen sind vorhanden und müssen nur etwas angepasst werden. Die Schublade oberhalb des Kühlschrankes benötigt zwei Auszugschienen an der Seite und einen Push-Lock in der Mitte. Das Material und der Holzzuschnitt inkl. der sauberen Bohrung für den Push-Lock lasse ich bevorzugt durch den Schreiner von Tartaruga machen. Dann passt dies besser, als wenn ich daran gehen. Damit ergibt sich eine Schublade in voller Kühlschrankbreite von 472 x 233mm Innenbreite. Die Tiefe ist auf Grund der Gasanschlüsse für den Gaskocher auf 40mm beschränkt. Dies reicht jedoch für kleinen Krimskrams. Eine Herausforderung ist noch eine Begrenzung, damit die Kleinteile beim Offroaden nicht herausfliegen, so wie die Gewürze aus dem original Bimobil-Gewürzregal, und hinter dem Kühlschrank verschwinden. Die Schublade beim Abwaschbecken benötigt etwas mehr Hirnschmalz, da diese Schubladenauszüge nicht einfach seitlich befestigt werden können. Die Frontabdeckung will ich trotz der beiden Steckdosen nicht schneiden, der Aufwand dafür ist für mich als Laienschreiner zu gross. Dafür kann ich die Frontabdeckung drehen und die Steckdosen mit Spiralkabel anschliessen. So ziehen wir diese mit der Schublade auch heraus. Für die Montage der Ausszugsschienen bieten sich Metall-Montagewinkel 100x100x3mm an. Platz gibt es in dem 424x227x110mm Schubladenfach optimal für A4 grosse Kataloge und Sichtmappen. Das Sideboard ist nun nicht mehr überstellt.
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