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Griechenland 3

EF • Apr. 27, 2022

Samstag, 23. April 2022 - orthodoxer Osterbrauch

Wir starten den Tag relativ früh mit einer Routenbesprechung, da wir heute einiges an Kilometer zurücklegen wollen. Unser erstes Ziel ist die Kapelle Agia Theodora. Die Fahrt dauert für uns zweidreiviertel Stunden über die Berge mit immer neuen Aussichten. Unser Navi möchte einmal links in eine schmale, steile und unbefestigte Strasse einbiegen aber wollen wir das auch? Erich biegt ab und nach etwa 500m Schotterpiste, fängt eine super geteerte Strasse an. Auch die Dörfer sind nicht immer ganz ohne. Die geparkten Autos am Strassenrand machen die Durchfahrt sehr schwierig und wie es Murphys Gesetz möchte, steht meistens noch ein Baum gegenüber dem geparkten Auto, also dort, wo wir durchmüssen.

Kurz vor Mittag sind wir bei der Kapelle. Eine kleine Steinkirche, aus der verschiedene Bäume wachsen! Im Innern sieht man nur an einem Ort etwas Wurzeln und wir fragen uns, was die Kirche noch zusammenhält mit all den Bäumen auf dem Dach.

Wir essen mit Ursi und Urs einen Lunch und fahren dann weiter zur Ausgrabungsstätte Messene. Wir müssen durch einige Dörfer zurückfahren, doch dieses Mal haben wir mehr Gegenverkehr und es müssen einige Autos wegen uns zurücksetzen. Doch die Griechen sind durchwegs freundlich und helfen bereitwillig, damit wir passieren können. Um 15:10 Uhr kommen wir in Messene an. Hintermanns sind gerade wieder am Abfahren. Da heute Ostersamstag ist, schliesst die Stätte bereits um 15:30 Uhr, der Besuch lohnt sich daher nicht mehr, da es doch eine sehr grosse Ausgrabungsstätte ist. Wir fahren also weiter auf einen Campingplatz in der Nähe von Pylos. Dort wollen wir heute Abend am orthodoxen Osterfest teilnehmen und unser Auto auf dem Campingplatz in Sicherheit wissen. Annette geht im Meer baden, während Erich seine mails beantwortet. Dann essen wir zu Abend, da Frank uns geschrieben hat, dass es schon am Mittag in Pylos sehr viele Leute hatte und dort die Post abgeht. Wir fahren mit einem Taxi ins Zentrum von Pylos (15€) und sind über die leeren Strassen erstaunt. Ursi merkt aber bald, dass wir vor elf Jahren schon einmal hier waren und schaut im Reisebericht nach, was wir zu dieser Zeit angesehen haben. Erich war damals bei seinem bevorzugten Coiffeur, den gibt es aber nicht mehr. Genauso wie Erichs Haare.

Tenders und Herman stossen zu uns. Sie haben noch nichts gegessen und so gehen wir trotzdem noch in ein Restaurant und essen nochmals griechische Spezialitäten.

Gegen 23 Uhr spazieren wir zur Kirche. Dort hat es auch nur wenige Leute und alle haben eine Kerze in der Hand. Um 23 Uhr ertönen die Kirchenglocken und dann fängt in der orthodoxen Kirche eine Lesung und ein Wechselgesang an. Wir verbringen einige Zeit in der Kirche, wo die Gläubigen kommen und sich vor den Heiligenbildern bekreuzigen, diese küssen und die Kirche wieder verlassen. Um 24 Uhr ist der Platz vor der Kirche aber voll. Es kommt ein Auto, ein Mann mit einer Laterne steigt aus und bringt das Licht in die Kirche, wo dann die Beleuchtung ausgeschaltet wird. Bald darauf kommen die Leute mit brennenden Kerzen aus der Kirche und alle können ihre Kerzen an diesem Licht anzünden. Passend zu Ostern: Das Licht kommt mit Christus in das Dunkel der Welt und wird der ganzen Welt weitergegeben. Das Ganze wird von lauten, also wirklich lauten, Böllerschüssen und Glockengeläute begleitet, während der Priester immer noch singt. Zum Abschluss dieses Anlasses und der Fastenzeit vor Ostern gibt es ein Feuerwerk und die Menschen tragen das Licht nach Hause.

Und wir machen uns auf, ein Taxi zu suchen. Leider erfolglos. So wird Herman zu unserem Retter. Er ist der Einzige, der mit dem Auto hier ist und fährt zuerst die Frauen und dann die Männer zum Campingplatz zurück.

Sonntag, 24. April 2022 - Brotback-Wettbewerb

Nach einer kurzen Nacht essen wir draussen, besprechen die weitere Route und füllen unsere Wassertanks mit unserem neuen Befüllfilter. So sind wir sicher, dass wir sauberes Wasser in unseren Tanks haben.

Kurz nach zwölf Uhr verlassen wir den Campingplatz und fahren nach Methoni, wo eine riesige mittelalterliche Burganlage steht, die von den Venezianern errichtet wurde. Da heute Ostersonntag ist, können wir diese leider nicht besichtigen. Wir schauen sie uns von aussen an und schlendern durch’s Dorf. In den Gärten sitzen die Familien zusammen, hören Musik und grillieren das Osterlamm (ganzes Lamm, mit samt dem Kopf). Wir setzen uns mit Hintis in eine Taverne und essen ein Glacé. Wir beschliessen, den Rest dieses „Fingers“ (der Peloponnes sieht wie eine vierfingerige Hand aus) nicht mehr anzuschauen, da wir das letzte Mal schon hier waren und fahren weiter in die Nähe von Kalamata an einen Strand. Hier chillen wir, sitzen draussen und backen Brote, jeder auf eine andere Art. Es ist etwas dunstig und wir fragen uns, ob das wieder Saharastaub ist, der zu uns herüberweht. Herman hat ein super Feuer gemacht, über dem wir unser Abendessen grillieren und das uns noch lange wärmt. Die Glut vergräbt Herman im Sand, damit davon nichts davonfliegt. Ab Ende April ist das Anzünden von Feuern wegen der Trockenheit in Griechenland dann sowieso verboten.

Montag, 25. April 2022 – Esel, Wölfe und Kojoten

Wir essen am Strand Zmorge, an dem sich einzelne Fischer befinden. Übrigens gibt es nur Gewinner beim Brotbackwettbewerb: Alle drei Brote sind, jedes auf seine Art, perfekt in Geschmack und Konsistenz! Leider ist die Sicht heute nicht klar, obwohl die Sonne scheint. Dann fahren wir an Kalamata vorbei, wir wollen auf die Panoramastrasse N82, die früher die Hauptverbindung zwischen Kalamata und Sparta war. Doch wir biegen irgendwo falsch ab, da wir den Wegweisern und nicht dem Navi gefolgt sind und landen auf der Autobahn nach Sparta. Also fahren wir bei der nächsten Ausfahrt wieder raus, bezahlen die Maut und müssen diese Strecke wieder zurückfahren. Dann kommen wir auf die N82. Sie führt uns durch eine imposante Schlucht mit rötlichen Felsen und schraubt sich dann immer mehr hinauf bis auf 1200 müM. Nach Sparta geht es dann in Serpentinen (lat. serpens = Schlange ) wieder hinunter und das Thermometer steigt auf 29°, während wir neben uns auf Schneeberge sehen können. Wir machen einen Tankstop und fahren dann zum Beginn der Route 4EK aus dem Offroadbuch „Pistenkuh“, die in Egies beginnt. Zu Beginn ist die Strasse noch geteert und führt uns in die Berge hinauf. Wir kommen durch verschiedene Dörfer und die Strasse wird immer enger. Ringsum sehen wir verbrannte Hügel, sogar ein verbrannter Traktor und ein Auto stehen am Strassenrand. In einem Dorf auf dem Dorfplatz wird gefeiert. Es ist Ostermontag und man hört Musik, die Leute essen und Tanzen. Wir halten an, um etwas zuzuschauen. Zwei Frauen kommen auf uns zu und fragen, ob wir ein Problem hätten. Die Leute hier sind wirklich sehr freundlich und man hat das Gefühl, dass sie sich freuen und geehrt fühlen, dass wir ihr Land anschauen. Hoffentlich bleibt das so!

Nach 26 Kilometer kommen wir zum Kloster «Moni Panagia Giatrissa», auf 1040 müM. Auf dem Parkplatz stehen drei Kühe und es windet stark. Hier beginnt die Schotterstrasse. Frank hat uns ein windstilles Plätzchen ein paar hundert Meter weiter rekognosziert. Wir sitzen draussen, essen Znacht und werden vom Feuer geräuchert, da die Windrichtung immer wieder wechselt. Von Fern hören wir einen Esel und Wölfe oder Kojoten heulen.

Als die Männer das Feuer gelöscht haben und es ganz dunkel ist, wollen Frank und Erich den Sternenhimmel fotografieren. Sie stellen Stativ und Fotoapparat auf und machen sich ans Werk. Doch was raschelt da im Gebüsch? Die Geräusche kommen immer näher bis es den beiden nicht mehr geheuer ist und sie schlagartig in ihre Autos flüchten!

Dienstag, 26. April 2022 - Von der Piste in die Werkstatt

Unser Esszimmer fürs Morgenessen ist die schöne Bergwelt. Danach machen wir uns an die weiter auf unseren Track. Bei Hermans Auto hat gestern eine orange Warnleuchte geleuchtet, die heute wieder verschwunden ist, dafür gibt sein Motor ein tickendes Geräusch von sich. Wir fahren nacheinander auf der unbefestigten Strasse ein paar Kilometer, wir am Schluss mit einigem Abstand. Bei Hermans Auto ist die Motorhaube offen, was nichts Gutes erahnen lässt. Sein Auto hat während der Fahrt den Motor abgestellt und lässt sich nicht wieder starten. Wir beratschlagen, was jetzt zu tun ist. Natürlich haben wir hier oben keinen Handy-Empfang. Wir schieben Hermans Auto an den Pistenrand. Tender‘s fahren mit ihm zum Kloster zurück, wo sie wieder Empfang haben und rufen von dort seine „Assistance“ an. Es hilft nichts, wenn wir auch noch da bleiben, darum machen wir uns mit Hintermanns weiter auf den Weg. Es ist ein schöner Weg durch die felsigen Berge, die immer wieder einen Blick aufs Meer freigeben. Zwischendrin liegen Felsbrocken auf der Strasse, die ein etwas mulmiges Gefühl hinterlassen. Hoffentlich hält der Fels! Dann stehen Hintermann vor uns, Urs hinter einem Felsbrocken und Ursi meint, dass der Weg wohl für uns hier enden würde. Das sehen wir noch nicht so. Es liegen zwei wirklich grosse Felsbrocken genau auf der Piste. Urs hat mit seinen Armen den Durchgang zwischen Felsen und Rand bereits ausgemessen. Für ihren VW California wird der Durchgang reichen. Erich misst etwas genauer mit einem Meterband und kommt auf 2.40 Meter. Unser Auto ist 2.28 Meter breit. Rein theoretisch sollte das reichen. Annette füllt am Pistenrand noch ein paar Steine auf, damit dieser etwas breiter wird. Dann fährt Erich ganz langsam um den Felsen herum, es ist Milimeterarbeit, aber er schafft es! Also kann es weiter gehen. Wir schrauben uns mit etlichen Serpentinen bis auf 1571 müM herauf. Dann geht es auf der westlichen Seite der Bergkette hinunter, wo wir uns in Kardamyli auf einen Parkplatz stellen, um das schmucke Dörflein anzuschauen. Wie der Zufall so will, kommen wir nach wenigen Schritten an einem Laden mit Glacé vorbei. Wir schlendern durch die Gässlein, die uns viele Fotomotive bieten und schauen uns die Kirche „Ayios Spyridon“ von aussen an.

Dann müssen Urs und Ursi weiter. Auch bei ihnen hat ein „Lämpchen“ im Auto geleuchtet, das vom Dieselpartikelfilter. Laut Handbuch müssen sie in einem solchen Fall über mehrere Kilometer eine Geschwindigkeit von mindestens 70 km/h fahren. Das ist hier nur auf der Autobahn möglich. Also gehen sie etwas Autobahnfahren.

Wir schauen uns in der Zwischenzeit die Vatsinidi Höhle an. Nach 50 Meter Fussmarsch durch unwegsames Gelände kommen wir zum Eingang. Der untere Teil der Höhle ist mit Meerwasser gefüllt und es dringt an zwei Orten Licht ein. Links kommt Tageslicht hinein und rechts schimmert es bläulich durch das Meerwasser. Erich versucht das fotografisch festzuhalten.

Auf Google Earth hat Erich einen Übernachtungsplatz am Meer ausgemacht. Die Fahrt dorthin kostet Annette ein paar Nerven, da die Stasse sehr eng ist, prompt ein Fahrzeug entgegenkommt und weil sehr viele Olivenbäume am Strassenrand stehen, die ihre Spuren auf unserem Baloo hinterlassen. Am Ziel sagt uns dann eine andere Camperin, dass diese Halbinsel eigentlich privat ist und dass es gar nicht geschätzt wird, wenn man hier steht. Also fahren wir wieder zurück nach Kardamyli, wo wir einen Platz am Meer finden, wo bereits einige andere Camper stehen.

Hintermanns gesellen sich auch wieder zu uns, ihr Diesellämpchen ist erloschen. Es war ein schöner, erlebnisreicher Tag, den wir in einem Restaurant am Meer mit feinem Salat und Lamm ausklingen lassen. Zum Dessert gibt es Baklava und etwas mit Creme und Sirup. Da wir offen sind für Neues probieren wir von beidem. Es stellt sich beides als sehr süss heraus. Wir haben es lustig und fallen müde und zufrieden ins Bett.

Hermans Auto wurde noch um 21 Uhr beim Kloster abgeführt und nach Sparti in eine VW Garage gebracht. Ein Keilriemen scheint gerissen zu sein. Wir hoffen, dass der Motor keinen weiteren Schaden erlitten hat. Die drei sind gegen Mitternacht in einem Restaurant und essen einen Burger, ihre Motivation hat offenbar keinen grossen Schaden erlitten.

von EF 15 Mai, 2024
Heute ist Waschtag angesagt. Darum fahren wir vom Nemrut Dagi Berg früh auf den Stellplatz bei der Pension Nemrut in Karadut, wo wir uns in den Hof stellen können. Die Pension hat 12 Zimmer und wird von einem Koch und einem Hausangestellten betrieben.
von EF 15 Mai, 2024
Das Sideboard bei der Hecksitzgruppe ist sehr praktisch und überaus beliebt. Das hat zur Folge, dass übermässig viele Kleinteile den Weg dorthin finden. Auch die super Schublade gleich darunter teilt dieses Schicksal. Schon fast seit der Übernahme hat mich gestört, dass sich unter der Küchenabdeckung auf über einem Meter Breite und 10cm Höhe mehr Luft als notwendig befindet. Also muss beidem abgeholfen werden, denn sie ergänzen sich optimal: Eine Schublade zwischen Kühlschrank und Gaskocher und eine zwischen Unterschrank und Arbeitsplatte neben dem Abwaschbecken. Gesagt, getan. Die Frontabdeckungen sind vorhanden und müssen nur etwas angepasst werden. Die Schublade oberhalb des Kühlschrankes benötigt zwei Auszugschienen an der Seite und einen Push-Lock in der Mitte. Das Material und der Holzzuschnitt inkl. der sauberen Bohrung für den Push-Lock lasse ich bevorzugt durch den Schreiner von Tartaruga machen. Dann passt dies besser, als wenn ich daran gehen. Damit ergibt sich eine Schublade in voller Kühlschrankbreite von 472 x 233mm Innenbreite. Die Tiefe ist auf Grund der Gasanschlüsse für den Gaskocher auf 40mm beschränkt. Dies reicht jedoch für kleinen Krimskrams. Eine Herausforderung ist noch eine Begrenzung, damit die Kleinteile beim Offroaden nicht herausfliegen, so wie die Gewürze aus dem original Bimobil-Gewürzregal, und hinter dem Kühlschrank verschwinden. Die Schublade beim Abwaschbecken benötigt etwas mehr Hirnschmalz, da diese Schubladenauszüge nicht einfach seitlich befestigt werden können. Die Frontabdeckung will ich trotz der beiden Steckdosen nicht schneiden, der Aufwand dafür ist für mich als Laienschreiner zu gross. Dafür kann ich die Frontabdeckung drehen und die Steckdosen mit Spiralkabel anschliessen. So ziehen wir diese mit der Schublade auch heraus. Für die Montage der Ausszugsschienen bieten sich Metall-Montagewinkel 100x100x3mm an. Platz gibt es in dem 424x227x110mm Schubladenfach optimal für A4 grosse Kataloge und Sichtmappen. Das Sideboard ist nun nicht mehr überstellt.
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