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Albanien 8

EF • Nov. 20, 2023

Kurz & bündig


  • Lagune Patok
  • ein freier Nachmittag
  • das Geschnatter
  • Lezha und Shaqiri
  • Shkodra by night


Mittwoch, 15.11.2023 – Lagune Patok

 

Die Nacht war wie erwartet etwas laut aber für einmal geht das in Ordnung. Wir bleiben bis nach dem Mittagessen, das Brot von „George W. Bush“ ist das beste, das wir bis jetzt in Albanien erstanden haben! Er hätte also auch gut Bäcker werden können…

Wir fahren ans Meer zur Lagune Patok. Ein schmaler Damm führt in die Lagune hinein, die im Naturreservat liegt. Es hat etliche Fischer, die sich hier ihr Essen oder auch ihr Einkommen sichern. Jeder hat bereits ein paar Fische neben sich liegen.

Wir spazieren der Lagune entlang und fragen beim Restaurant „Brilant“, ob wir bei ihnen übernachten dürfen, wenn wir am Abend bei ihnen essen. Wir bekommen das ok und verbringen den Rest des Nachmittages auf dem Parkplatz an der Lagune.

Leider ist es bereits dunkel, als wir ins Restaurant gehen. Wir sitzen direkt am Wasser, können aber nichts sehen, denn es ist stockdunkle Nacht. Das Essen ist sehr gut und auch Erich wagt sich an einen Fisch. Er bestellt Lachs und Annette Wolfsbarsch Carpaccio. Die Bedienung ist freundlich und gibt uns einen Ruftaster auf den Tisch, den wir drücken können, wenn wir etwas brauchen.

Zum Schluss bedanken wir uns auf Albanisch: „Ushqimi ishte shumë i mirë.“ Keine Ahnung, ob wir das richtig ausgesprochen haben, auf alle Fälle hat es unsere Bedienung gefreut und ihr ein Lächeln entlockt.

Am Abend schauen wir das Fussballspiel Israel- Schweiz an, wo wir wieder in der 85. Minute ein Gegentor kassieren und unentschieden spielen. Dabei hätten wir die EM- Qualifikation heute schaffen können.

Es windet so stark, dass wir die SAT- Antenne einfahren und das Spiel auf dem Compi über Internet fertig schauen müssen.

 

Donnerstag, 16.11.2023 – ein freier Nachmittag

 

Wir kaufen ein paar Mitbringsel ein. Bei einer grossen Kirche mit offenem Tor machen wir Halt und besichtigen diese. Sie ist eher einfach eingerichtet, ohne Prunk. Auf zwölf Bildern ist der Kreuzesweg Jesu mit einzelnen Stationen aufgezeigt. Es fällt uns dabei auf, dass die Bilder mit Jesu Tod am Kreuz enden und die Auferstehung, eigentlich das Zentrale des Christentums, fehlt.

Als wir auf der Weiterfahrt etwas unschlüssig wegen des Weges sind, kommt ein älterer Herr und hilft uns auf Albanisch weiter: Wir verstehen uns mit Händen und Füssen. Gerne bedanken wir uns mit „Faleminderit“ und einem Kalender und als wir ihm nach dem drehen zuwinken möchten, ist er schon ganz in den Kalender vertieft.

Wir fahren nur 23 Kilometer in den Norden an einen Strand, wo wir uns wegen den Warnungen im Internet hüten, auf den Sand zu fahren.

Wir verbringen den Nachmittag draussen in der Sonne. Ein Strassenhund gesellt sich zu uns und bekommt etwas zu fressen. Diese Hunde sind gar nicht aufdringlich. Geduldig lagern sie in respektvoller Entfernung, bis etwas für sie abfällt. Und wenn nicht, verziehen sie sich ganz still und leise und versuchen ihr Glück beim nächsten.

Der Strand ist nichts Besonderes, es hat viel Müll, wie an vielen Orten in Albanien. Ein Kastenwagen fährt sich im Sand fest und bevor Erich unseren Baloo bemühen kann, kommt ein 4x4 PKW und zieht den VW-Bus wieder auf festen Grund.

Am Abend verfärbt sich der ganze Himmel sensationell orange, was mit den Wolken und dem hohen Schilfgras atemberaubend aussieht. Dafür kommen jede Menge Mücken und Fliegen und wir flüchten ins Womo.

 

Freitag, 17.11.2023 – das Geschnatter

 

Es regnet und ist grau, kein Strandwetter. Erich kann mit gutem Gewissen Arbeiten und so vergeht der Morgen im Nu.

Im Internet hat Erich den „Agroturizem Mrizi i Zanave“ gefunden, einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Restaurant, der auch Stellplätze anbietet. Dieser Betrieb scheint auch bei den Einheimischen sehr beliebt zu sein. Es wird empfohlen, im Restaurant zu reservieren, am Wochenende sei es sehr gut ausgebucht. Wir können nicht telefonieren, brauchen aber mal Landstrom, da die Batterie vom Arbeiten gestern Abend und heute Morgen schon ziemlich entladen ist und wegen des Wetters keinen nennenswerten Photovoltaik-Ertrag haben. Der Parkplatz ist gut besucht. Als wir ankommen, begrüsst uns eine grosse Gänseschar, die von der Wiese in ihr Gehege getrieben wird. Was für ein Geschnatter!

Wir reservieren im Restaurant und stöbern im Hofladen, den wir mit frischem Ziegenkäse und einem Maroniaufstrich verlassen.

Nach ein paar Spielen ist es Zeit für’s Abendessen. Es gibt hier keine Speisekarte, die Kellnerin sagt, was es gibt, und manchmal kann man sich etwas aussuchen. Zuerst gibt es eine riesige Auswahl an Vorspeisen, die nicht enden will; eingelegte Gemüse, Oliven, Brot, Aufschnitt, Käse kalt und warm, gebratene Kürbisse… Eigentlich wären wir jetzt schon satt aber jetzt kommt die Pasta. Erich entscheidet sich für die Ravioli, Annette passt, darf aber probieren. Dann kommt das Fleisch. Erich entscheidet sich für die Ente, Annette passt wieder, und darf wieder probieren. Dann käme der Nachtisch aber da passen wir beide und bekommen einen Früchteteller vom Haus spendiert.

Mit vollem Bauch rollen wir zum Womo zurück.

 

Samstag, 18.11.2023 – Lezha und Shaqiri

 

Heute scheint wieder die Sonne aber es ist ziemlich frisch. Wir bleiben noch bis zum Mittagessen und probieren den Maroniaufstrich. Allenfalls wäre er ein Mitbringsel aber wir entscheiden, dass es bei dem einen bleibt.

Wir fahren wieder etwas südwärts nach Lezha und schauen uns die Skanderbeg Gedenkstätte an. Über den Ruinen einer Kirche liess die atheistische und kommunistische Regierung 1966 zum 500. Todestag ihres Nationalhelden ein Denkmal errichten. Sein Originalschwert und Helm befinden sich in der Schatzkammer eines Museums in Wien.

Wir schlendern dem Fluss Drin entlang und schauen einem Fischer zu, der mit einem überdimensionalen Netz sein Glück versucht. Zweimal wirft er sein Netz aus und fängt dabei innert ganz kurzer Zeit sieben Fische! Das reicht ihm scheinbar für heute und er macht sich auf seinem Fahrrad davon.

Wir setzen uns auf die Terrasse der Bar Celona gleich neben des Drins und essen einen z’Vieri. Annette bestellt einen Kaffee, bekommt aber einen kalten Neskaffeedrink.

Auf dem Hügel oberhalb der Stadt befinden sich Ruinen einer grossen Festung. Von hier hat man eine super Aussicht auf die Ebene und bis zur Adria. Wir schauen uns die Ruinen an, aber das eigentlich Schöne ist der Rundblick von hier oben.

Nach dem Sonnenuntergang verziehen wir uns in die Wärme und sind gespannt, ob „unsere“ Mannen heute Abend die EM-Qualifikation schaffen. Als uns einmal ein Albaner fragte, woher wir kommen, kam ganz spontan: “Shaqiri!“ - Ja, ja, der kennt sich aus!

 

Sonntag, 19.11.2023 - Shkodra

 

Wir haben das Spiel zwar nicht gewonnen, die EM Quali aber trotzdem geschafft.

Heute steht die Stadt Shkodra auf unserem Programm. Sie ist mit rund 140‘000 Einwohnern die drittgrösste Stadt im Land und das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Nordalbaniens.

Auf einem Kalksteinfelsen, durch die Flüsse Kir und Buna geschützt, erhebt sich die Festung Rozafa, das heisst, was von ihr noch übriggeblieben ist. Auch hier wurde viel gekämpft und das Erdbeben von 1979 hat zusätzlich viel zerstört. Die Lage ermöglicht einen herrlich weiten Ausblick auf den Shkodra-See, die Ebene im Süden und auf das naheliegende Meer.

Mitten in der Stadt parkieren wir in einem Hinterhof und flanieren auf der nahen, autofreien Fussgängerzone an vielen Läden und Restaurants vorbei. Die Leute hier sind schick angezogen aber da und dort sehen wir auch Bettler am Strassenrand. In den Parks sitzen die Männer an den Tischen und spielen. Wir konnten nicht herausfinden, was sie spielen, aber anscheinend spielen alle das gleiche.

Auch hier gibt es verschiedene Denkmale, die an die Schrecken der kommunistischen Zeit erinnern. Shkodra hat es besonders hart getroffen, da die Stadt Katholisch war und viele Gelehrte hier wohnten. Die Kirchen wurden zerstört und 2890 Menschen inhaftiert. 601Menschen nach Scheinprozessen hingerichtet, 61 Kleriker ermordet und 136 Menschen zu Tode gefoltert. Eine traurige Bilanz!

Wir setzen uns in der Fussgängerzone in ein Strassenkaffee, der Gelateria Italiana. Der Name ist Programm. Als die Sonne verschwindet fangen wir an zu frieren und gehen ins Womo zurück, um uns aufzuwärmen.

Da wir noch einige LEK’s haben, möchten wir noch Pizza essen gehen. Pizzeria gibt es hier wie Sand am Meer. Bis wir alle besichtigt haben, haben wir locker unsere 10‘000 Schritte erreicht. Wir entscheiden uns, auf Grund der Ambiance, für die Pizzeria Italiana und genehmigen uns für 2000 LEK (rund 20 CHF) zwei leckere Pizzas mit drei Getränken. Wir haben einen freundlichen Kellner, der gebrochen Englisch spricht und als wir gehen sagt er zu uns: „Good person.“ „Faleminderit“.

Da es schon finstere Nacht geworden ist und wir den Grundsatz haben, dass wir nur im Notfall nachts fahren, bleiben wir auf dem bewachten Hinterhof-Parkplatz. Hier hat es Platz für über 20 Autos und zwei Autowaschplätze. Es ist ruhig und wir schlafen gut.

 


Reiseroute

Reiseroute

von EF 15 Mai, 2024
Heute ist Waschtag angesagt. Darum fahren wir vom Nemrut Dagi Berg früh auf den Stellplatz bei der Pension Nemrut in Karadut, wo wir uns in den Hof stellen können. Die Pension hat 12 Zimmer und wird von einem Koch und einem Hausangestellten betrieben.
von EF 15 Mai, 2024
Das Sideboard bei der Hecksitzgruppe ist sehr praktisch und überaus beliebt. Das hat zur Folge, dass übermässig viele Kleinteile den Weg dorthin finden. Auch die super Schublade gleich darunter teilt dieses Schicksal. Schon fast seit der Übernahme hat mich gestört, dass sich unter der Küchenabdeckung auf über einem Meter Breite und 10cm Höhe mehr Luft als notwendig befindet. Also muss beidem abgeholfen werden, denn sie ergänzen sich optimal: Eine Schublade zwischen Kühlschrank und Gaskocher und eine zwischen Unterschrank und Arbeitsplatte neben dem Abwaschbecken. Gesagt, getan. Die Frontabdeckungen sind vorhanden und müssen nur etwas angepasst werden. Die Schublade oberhalb des Kühlschrankes benötigt zwei Auszugschienen an der Seite und einen Push-Lock in der Mitte. Das Material und der Holzzuschnitt inkl. der sauberen Bohrung für den Push-Lock lasse ich bevorzugt durch den Schreiner von Tartaruga machen. Dann passt dies besser, als wenn ich daran gehen. Damit ergibt sich eine Schublade in voller Kühlschrankbreite von 472 x 233mm Innenbreite. Die Tiefe ist auf Grund der Gasanschlüsse für den Gaskocher auf 40mm beschränkt. Dies reicht jedoch für kleinen Krimskrams. Eine Herausforderung ist noch eine Begrenzung, damit die Kleinteile beim Offroaden nicht herausfliegen, so wie die Gewürze aus dem original Bimobil-Gewürzregal, und hinter dem Kühlschrank verschwinden. Die Schublade beim Abwaschbecken benötigt etwas mehr Hirnschmalz, da diese Schubladenauszüge nicht einfach seitlich befestigt werden können. Die Frontabdeckung will ich trotz der beiden Steckdosen nicht schneiden, der Aufwand dafür ist für mich als Laienschreiner zu gross. Dafür kann ich die Frontabdeckung drehen und die Steckdosen mit Spiralkabel anschliessen. So ziehen wir diese mit der Schublade auch heraus. Für die Montage der Ausszugsschienen bieten sich Metall-Montagewinkel 100x100x3mm an. Platz gibt es in dem 424x227x110mm Schubladenfach optimal für A4 grosse Kataloge und Sichtmappen. Das Sideboard ist nun nicht mehr überstellt.
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