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Türkei 2 - Edirne, Thrakien

EF • Apr. 03, 2024

Kurz & bündig


  • IKEA, angeschlagen…
  • Edirne – PTT, HGS, SIM, TL, Baklava und Erdbeeren
  • Am Leuchtturm
  • Ziesel und Delfine
  • An den Dardanellen
  • Jubiläum

 

Donnerstag, 28. März 2024 - IKEA, angeschlagen…

 

Am Morgen regnet es, hört dann aber bald auf. Wir hatten eine gute Nacht und machen uns bereits früh auf den Weg. Wir wollen heute den Blog ins Internet stellen und brauchen dazu WLAN. Rund um Sophia, die Hauptstadt Bulgariens, sollten wir fündig werden.

Wir brauchen eine Weile bis wir die Auffahrt auf die Autobahn finden, die uns zügig nach Sophia bringt. Auf einer Umfahrung der Stadt erblicken wir eine IKEA, die unseren Bedürfnissen nach WLAN und Essen entspricht. Die Einfahrt in die Garage ist mit 3.50 Meter angeschrieben, also locker ausreichend für uns- haben wir gedacht! Irgendwann rumpelt es auf unserem Dach und im Rückspiegel sehen wir ein an der Decke befestigtes Schild baumeln, Mist! Am Parkplatz begutachtet Erich unser Dach vom Dachfenster aus und sieht, dass die Verschalung der Satelitenantenne einen Sprung hat. Wenn das alles ist, sind wir mit einem blauen Auge davongekommen!

In der IKEA setzen wir uns ins Restaurant und erledigen unsere Pendenzen. Das anschliessende Essen ist leider nicht sehr warm, aber entspricht der IKEA Norm.

Natürlich werden wir durch den ganzen Laden geschleust, bis wir wieder beim Ausgang sind.

Erich steigt auf’s Dach von Baloo und repariert mit Silikon den Sprung in der Verschalung.

Dann kann es weiter gehen. Wir fahren auf der Autobahn in den Südosten Bulgariens bis in die Nähe der türkischen Grenze. Auf einem Wiesenparkplatz in der Nähe eines Klosters übernachten wir zusammen mit einer deutschen Familie, die mit zwei Kindern unterwegs ist, wovon eines noch im Säugligsalter ist. Sie haben dasselbe Ziel wie wir und haben ebenfalls drei Monate Zeit dafür. Wahrscheinlich zieht der Vater Elternzeit ein.

 

Freitag, 29. März 2024 - Edirne – PTT, HGS, SIM, TL, Baklava und Erdbeeren

 

Wir sind früh auf und sind bereits nach einer Stunde an der Grenze. Bei der Passkontrolle muss man aussteigen und sich vor eine Kamera stellen, während der Zollbeamte die Pässe kontrolliert. Beim Zoll warten wir darauf, dass unser Auto inspiziert wird, aber die Zollbeamten ignorieren uns. Erich steigt aus und wird zu einem überdachten Durchgang verwiesen. Es sagt uns niemand genau, was hier geschehen soll und ob wir irgendwelche Papiere am Schalter vorweisen müssen. Eine Frau bedeutet dem Lieferwagen vor uns zurückzufahren, sodass wir in die Halle einfahren können. Annette fragt noch nach, ob wir irgendwelche Papiere bräuchten, was sie aber verneint. Es kommt eine andere Frau, die in unser Wohnmobil kommt und gefühlt in jede unserer vielen Kisten schauen möchte, bevor sie uns dann ziehen lässt. Nun sind wir in der Türkei angekommen!

Erich fragt bei einem Uniformierten nach dem Zoll, wo man die elektronische Vignette für die Autobahn bekommt. Der sagt in gebrochenem Englisch, dass man sie in 6 Kilometern kaufen könne. Doch nach 6 km ist nichts und wir wurden bereits von den Kameras über der Strasse registiert, vielleicht. Wir fahren weiter bis Edirne, wo wir uns auf einen bezahlten Parkplatz stellen. Es soll heute hier Freitagsmarkt sein. Wir fragen nach dem „Market“ und werden ins Stadtinnere geschickt. Schon bald finden wir uns bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von 26 Grad in einem bunten Treiben mit Läden am Strassenrand wieder. Auch die berühmte Moschee Selimiye kommt bald in unser Blickfeld. Sultan Selim ll. soll seinem Baumeister Sinan gesagt haben, er solle ihm eine Moschee bauen, die alles andere in seinem Reich in den Schatten stellt und den Ungläubigen von der Grösse Allahs zeugt. 1575, ein Jahr nach dem Tod des Sultans wurde die Moschee fertig gestellt.

Wir können sie nur von Aussen besichtigen, es ist Ramazan und Gebetszeit. Zudem wird sie auch restauriert.

Mit Blick auf die Moschee essen wir in einem Strassenrestaurant zu Mittag. Erich fragt im Restaurant nach der nächsten PTT-Filiale. Der Mann am Nebentisch erklärt uns in bestem Deutsch den Weg dorthin. Seine türkische Mama ist sichtlich und überschwänglich stolz auf ihn. Er wohne seit 25 Jahren in Deutschland und sei zu Besuch bei seiner Familie.

Wir finden die PTT-Filiale und kaufen uns eine elektronische Vignette (HGS Hızlı Geçiş Sistemi), eine SIM- Karte und wechseln gleich noch Euros zu einem dicken Bündel türkische Lira.

Wir decken uns auf der Strasse mit Erdbeeren und Baklava ein und gelangen über den Ali-Pascha-Basar und andere Strassen zurück zu Baloo. Der Freitagsmarkt wäre gleich hier um die Ecke gewesen, aber wir sind auch so zufrieden mit unserem Besuch hier, konnten wir doch durch den osmanischen Touch von Edirne bereits etwas orientalische Luft schnuppern.

Wir fahren heraus aus der Stadt und finden einen Platz zwischen Wiesen und Feldern, wo wir noch draussen in der Sonne sitzen können.

 

Samstag, 30. März 2024 – am Leuchtturm

 

Wir nehmen es gemütlich und fahren auf einer guten, vierspurigen Überlandstrasse auf die Halbinsel Gallipoli, wo wir nördlich von Bolayir auf einer Landzunge beim Leuchtturm auf einer Klippe ein wunderschönes Plätzchen finden. Es steht bereits ein deutsches Ehepaar hier und wir kommen ins Gespräch. Ein weiteres deutsches Ehepaar, das mit ihrem „Dopfer“ weiter hinten steht, gesellt sich dazu und es werden Reiseerfahrungen ausgetauscht. Es stellt sich heraus, dass sie beide aus derselben Gegend stammen und so werden ortsspezifische Gegebenheiten erörtert. Wir können da nicht mitreden und so verabschieden wir uns und machen es uns in unseren Campingstühlen mit Blick aufs Meer, Baklava und etwas zu lesen gemütlich. Nach dem Sonnenuntergang über dem Meer wird es merklich kühler und wir verziehen uns in die Wärme, lösen Rätsel und schauen Fern.

 

Sonntag, 31. März 2024 – Ziesel und Delfine

 

Wir haben gut geschlafen und beschliessen noch einen Tag an diesem schönen Ort zu bleiben. Im ganzen Land ist heute Wahltag, da fahren wir lieber nicht in eine Stadt.

Wir ziehen uns die kurzen Hosen an, sitzen draussen direkt an der Klippe und geniessen das Rauschen des Meeres. Erich entdeckt ein Ziesel, das neugierig in unsere Richtung blickt. Als wir uns umschauen, können wir noch andere Artgenossen ausmachen. Bei einer schnellen Bewegung oder den türkischen Motorrädern verschwinden sie blitzschnell in ihren Erdlöchern.

Annette kocht zum Mittagessen eine feine Lasagne im „Dutch Oven“ über dem Feuer. Als wir am Essen sind, sehen wir für einen kurzen Moment einen Delphin auftauchen. Immer wieder entdecken wir die Schwanzflosse im Wasser. Es müssen wohl mehrere Tiere sein und eines davon ein Baby. Wir probieren mit unserem bescheidenen Teleobjektiv die Delphine zu fotografieren. Das war ein cooles Erlebnis!

Am Nachmittag zieht der Wind an, sodass es unmöglich ist, draussen zu sitzen. So verbringen wir den Rest des Tages in unserem heimeligen Baloo mit Routenplanung, Fotos bearbeiten, lesen und Rätsel lösen.

 

Montag, 1. April 2024 – An den Dardanellen

 

Heute Morgen verlassen wir unser schönes Plätzchen und ziehen weiter. Auf dem Weg nach Gelibolu füllen wir unseren Wassertank auf.

In Gelibolu parkieren wir in der Nähe des Hafens und spazieren am Meer an einigen Restaurants und Bars entlang. 1357 wurde diese Stadt als erste in Europa von den Türken erobert. Der byzantinische Festungsturm an der Hafenbucht zeugt von der bewegten Vergangenheit. 1915 fand auf der Halbinsel Gallipoli einer der verlustreichsten Stellungskriege des 1. Weltkrieges statt. Viele Soldatenfriedhöfe zeugen davon. Heute ist Gelibolu bekannt für Sardinen. Uns interessiert aber eher etwas Handfestes und so setzten wir uns in einen Dönerimbiss und tasten uns mit einem Dürum ans türkische Essen heran. Noch ein kleiner Einkauf im Migros (Annette ist halt ein „Migros-Kind“) und weiter geht es nach Kilitbahir. Dort wollen wir uns die osmanische Festung aus dem Jahr 1462 anschauen, die aber leider wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist. Wir schlendern durchs Dorf und kehren auf einer Terrasse beim Fährhafen mit Blick auf die Dardanellen, ein. Bis zu 80‘000 Schiffe jährlich befahren diese Meerenge, zwischen dem europäischen und dem asiatischen Teil der Türkei, die zuerst ins Marmara- und dann ins Schwarze Meer führt. Laut dem Vertrag von Montreux von 1936 darf die Türkei nur fremden Kriegsschiffen die Durchfahrt verweigern.

Wir überqueren die Meerenge mit einer Fähre von Kilitbahir nach Canakkale, eine riesige Stadt, wo wir uns erstmals im türkischen Stadtverkehr wiederfinden. Aber Erich, der bereits Palermo-Erfahrung hat, meistert diese Herausforderung souverän.

Wir wollen nicht in der Stadt bleiben und fahren an die Westküste an die Einfahrt zu den Dardanellen auf eine Anhöhe, wo sich alte Bunker und Kanonen befinden, die die Einfahrt in die Meerenge bewacht haben. Von hier oben hat man eine gute Sicht auf die Frachtschiffe. Leider ist es etwas dunstig. Wir sitzen draussen und chillen.

 

Dienstag, 2. April 2024 - Jubiläum

 

Leider ist die Sicht heute immer noch milchig, sodass wir die Frachtschiffe nur durch den Dunst erspähen können.

Erich überrascht Annette mit 2 zusammenlegbaren Fitnessmatten zu ihrem Geburtstag und zündet ihr auch eine Kerze zu ihrem morgendlichen Kaffee an. Es ist schön, dank dem Internet auch in der Ferne Glückwünsche von lieben Menschen entgegen nehmen zu können!

Die Fitnessmatratze wird gleich ausprobiert. Wegen unserem vierbeinigen Freund draussen, geschieht das im Womo.

Wir überlegen, ob wir uns heute eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Türkei anschauen sollen. Über Troja finden wir aber eher negative Rezensionen im Netz. Ganz abgesehen davon, dass die Geschichte von Homers Epos „Ilias“ nur ein Mythos sein soll und es den Trojanischen Krieg wohl gar nicht gegeben hat. Viel interessanter sind die Ausgrabungen, die belegen, dass es nicht weniger als neun Trojas gegeben hat, die aufeinander aufgebaut wurden. Troja 1 datierte aus den Jahren 2920-2600 v. Chr. Und zuletzt garnierten die Römer den Hügel mit Prunkbauten. Heute sieht man nur noch Mauer-Ruinen und ein 20 Meter hohes Holzpferd, das für einen Fernsehfilm gebaut wurde. Dieses Pferd wurde in den letzten Monaten restauriert und wir können nicht in Erfahrung bringen, ob die Restauration bereits abgeschlossen ist. Wir beschliessen, Troja links liegen zu lassen und geniessen den Blick auf die Dardanellen bis zum Mittag.

Unser Weg führt uns über ungepflasterte Strassen an Olivenplantagen und grossem Fenchel vorbei bis nach Yeniköy, wo wir im Netz ein Restaurant ausgemacht haben. Leider sieht alles ziemlich geschlossen aus.

Die nächsten Restaurants befinden sich in Tevfikiye, wo auch die Ausgrabungsstätte Troja liegt. Wir parkieren beim Museum und entscheiden uns für eines der drei Restis an der Strasse. Als wir am Tisch sitzen, kommen zwei Reisecars und das Restaurant wird mit Touris überflutet. Das brauchen wir nicht unbedingt und wir dislozieren in das einzige Restaurant, das noch offen hat. Annette bestellt Gözleme, eine Art Strudelteig, der mit Feta gefüllt ist, Erich bevorzugt Poulet mit Reis und Kartoffeln. Zur Feier des Tages gibt es Schokoladenpudding zum Dessert.

Wenn der Wirt uns richtig verstanden hat und wir ihn, dann ist das trojanische Holzpferd immer noch eingerüstet. Diese Info macht es uns leichter, Troja und seine am Boden liegenden Steine doch nicht zu besuchen und so fahren wir wieder an die Küste bis Odunluk, wo wir direkt am Strand ein Plätzchen für die Nacht finden.

Wir lassen den Tag mit dem Rauschen der Wellen, Fotos bearbeiten und Lesen ausklingen.

 


Reiseroute

Reiseroute

von EF 15 Mai, 2024
Heute ist Waschtag angesagt. Darum fahren wir vom Nemrut Dagi Berg früh auf den Stellplatz bei der Pension Nemrut in Karadut, wo wir uns in den Hof stellen können. Die Pension hat 12 Zimmer und wird von einem Koch und einem Hausangestellten betrieben.
von EF 15 Mai, 2024
Das Sideboard bei der Hecksitzgruppe ist sehr praktisch und überaus beliebt. Das hat zur Folge, dass übermässig viele Kleinteile den Weg dorthin finden. Auch die super Schublade gleich darunter teilt dieses Schicksal. Schon fast seit der Übernahme hat mich gestört, dass sich unter der Küchenabdeckung auf über einem Meter Breite und 10cm Höhe mehr Luft als notwendig befindet. Also muss beidem abgeholfen werden, denn sie ergänzen sich optimal: Eine Schublade zwischen Kühlschrank und Gaskocher und eine zwischen Unterschrank und Arbeitsplatte neben dem Abwaschbecken. Gesagt, getan. Die Frontabdeckungen sind vorhanden und müssen nur etwas angepasst werden. Die Schublade oberhalb des Kühlschrankes benötigt zwei Auszugschienen an der Seite und einen Push-Lock in der Mitte. Das Material und der Holzzuschnitt inkl. der sauberen Bohrung für den Push-Lock lasse ich bevorzugt durch den Schreiner von Tartaruga machen. Dann passt dies besser, als wenn ich daran gehen. Damit ergibt sich eine Schublade in voller Kühlschrankbreite von 472 x 233mm Innenbreite. Die Tiefe ist auf Grund der Gasanschlüsse für den Gaskocher auf 40mm beschränkt. Dies reicht jedoch für kleinen Krimskrams. Eine Herausforderung ist noch eine Begrenzung, damit die Kleinteile beim Offroaden nicht herausfliegen, so wie die Gewürze aus dem original Bimobil-Gewürzregal, und hinter dem Kühlschrank verschwinden. Die Schublade beim Abwaschbecken benötigt etwas mehr Hirnschmalz, da diese Schubladenauszüge nicht einfach seitlich befestigt werden können. Die Frontabdeckung will ich trotz der beiden Steckdosen nicht schneiden, der Aufwand dafür ist für mich als Laienschreiner zu gross. Dafür kann ich die Frontabdeckung drehen und die Steckdosen mit Spiralkabel anschliessen. So ziehen wir diese mit der Schublade auch heraus. Für die Montage der Ausszugsschienen bieten sich Metall-Montagewinkel 100x100x3mm an. Platz gibt es in dem 424x227x110mm Schubladenfach optimal für A4 grosse Kataloge und Sichtmappen. Das Sideboard ist nun nicht mehr überstellt.
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