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Lüftungsanlage

EF • Mai 18, 2023

Erste Überlegungen

Die erste Reise im Winter 2021 nach Schweden zeigte, dass die Feuchtigkeit nachts nicht nach Aussen geführt werden kann und die Fenster sich sehr beschlagen. Ist die Verdunkelung heruntergezogen, isoliert diese zusätzlich sehr stark. Die Fenster kühlen sich jedoch mehr ab und das Kondenswasser gefriert auf den Innenscheiben. Da wir nachts die Temperatur auf 14-16 °C stellen, ist dies natürlich noch weiter ausgeprägt.

 

In unserem Haus haben wir eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung (WRG) eingebaut und in den letzten 22 Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht. Diese Anlage hat so viele Vorteile, dass wir sie nicht mehr missen wollen. Zum einen ist immer Frischluft in der Wohnung. Ein gut schweizerisches Fondue riecht man am Morgen praktisch nicht mehr. Als nächstes spart es Heizenergie, wir müssen am Morgen nicht erst die abgestandene Luft mit Fensteröffnen austauschen und damit die Wärme gleich der Umgebung mitgeben.

Die Fenster können immer zu bleiben, keine Einladung für die Kinder, sich da hinauszustürzen. Und auch nicht für Einbrecher sich hineinzustürzen.

Wohnmobilgerechte Ausführung

Das mit den Vorteilen der Fenster ist im Wohnmobil weniger dramatisch. Aber das mit der abgestandenen Luft und der Heizenergie hat etwas für sich. Um die Kondenswasserbildung im Winter zu vermeiden bzw. zu reduzieren, muss im Womo das Fenster immer etwas offenstehen. Das ist im Sommer weniger ein Problem, aber bei minus 30°C im Winter doch eher ein Potenzial für Lungenentzündung.

 

Ein solches grosses Teil wie im Haus installiert ist, geht natürlich im Wohnmobil nicht. Braucht es auch nicht. Da Volumen ist ja viel kleiner. Internet sei Dank, da findet sich ein Lüfter der Firma Bayernluft, der für einzelne Räume konzeptioniert ist, ungefähr die Grösse eines DIN A3 Blattes aufweist und entsprechend leicht ist. Abklärungen beim Hersteller ergeben, dass dies schon in einige Expeditionsmobile eingebaut wurde. Einige Monate später findet sich ein Video, in dem ein Bimobil gezeigt wird, welches genau diese Lüftung eingebaut hat. Der Geschäftsführer hat es versuchsweise bei seinem Mobil an der Türe eingebaut.

Einbauort

Ich will es aber nicht an der Türe aufbauen. Denn die Türe erfährt immer wieder Schläge beim Öffnen oder Schliessen. Zudem ist es dort Sonne und Regentropfen ausgesetzt. Mein idealer Montageort ist im 80cm tiefen Kleiderschrank an der Aussenwand. Platz hat es dort. Platz, der bisher nicht ausgenützt werden kann und die Aussen- und Fortluft kann gleich durch die Wand geführt werden. Die Zuluft und die Abluft müssen aber mit Rohren aus dem Schrank geführt werden. Bayernluft bestätigt die Funktion mit Abluft in der Nasszelle und Zuluft irgendwo im Wohnmobil, weil die Luft unter der Badzimmertüre zirkulieren kann. Erfahrungsberichte bestätigen, dass die Luft sich genügend im Raum vermischen kann.

Die Zuluft soll hinter das Aluminium-Gitter des Kleiderschrankes gezogen werden.

Alle Abmessungen und Rohrführungen habe ich nun ausgemessen und denke, dass es passt.

Realisation

Der Entscheid ist gefallen. Meine Nofretete ist nicht so begeistert, lässt mich jedoch machen.

Ich bestelle im Herbst 22, aber der Hersteller kann nicht liefern, da er wegen der weltweiten Chipkrise auf eine andere CPU ausweichen und diese noch fertig entwickeln muss. Im März 2023 kann ich nun definitiv bestellen und bekomme das WLAN Modul geschenkt dazu, weil es dann erst mit einem späteren Update funktionieren wird.

 

Nach der Lieferung setze ich zuerst die Anlage im „Labor“ in Betrieb. Ein 12Vdc Netzgerät ist mitgeliefert, das brauche ich im Baloo nicht, da seine Nervenstränge mit 12Vdc funktionieren. Ich kann nach einigem Hin- und Her die Anlage mit dem Web vom Notebook, Tablet und Handy bedienen. Eine ganz erfreuliche Sache. Die Einstellungsmöglichkeiten sind enorm, da muss ich dann noch lange üben, bis ich die optimalen Betriebspunkte finden werde.

 

Als zweiten Schritt klebe ich die mitgelieferte Bohrschablone an die Wand, halte die Anlage drauf, schaue, dass die Anlagentüre noch aufgeht. Auch das passt, so, wie die Alu-Lüftungsrohre mit 58mm Aussendurchmesser, die ich im Internet ausfindig gemacht habe. Die Bögen werden funktionieren.

 

Nun geht’s zu Tartaruga. Der Schweizer Importeur für Bimobile, installiert die Anlage nicht, bohrt mir jedoch die Löcher in die Aussenwand. Das mache ich (noch) nicht selber, das ist mir zu heikel. Da die Aussenwand im Innenbereich nur gerade mit ein paar mm Holzplatte beschichtet ist, macht er mir gleich noch eine passende Holzplatte mit den Löchern drin, gibt mir passende Einschlagmuttern, M5 Schrauben und den passenden Dichtungskleber. Ein voller Erfolg, danke.

 

Zu Hause nutze ich die ersten Sonnenstrahlen und baue meinerseits mein neues Gadget mit grossem Eifer ein:

 

  • Befestigungslöcher in die Holzplatte bohren, Einschlagmuttern einschlagen
  • Holzplatte mit dem Kleber an die Wand kleben und mit Schrauben provisorisch an die Aussenwand schrauben, sodass der Kleber mit dem richtigen Abstand trocknen kann.
  • Im Heimwerkermarkt habe ich Sprühfarbe in einem zum Baloo passenden Farbton gefunden. Damit färbe ich die Aussen-Rohrblenden, damit diese nicht mehr hellgrau, sondern anthrazit in die Welt schauen.
  • Die 50mm Rohre für die Wanddurchführung sind mitgeliefert und werden nun abgelängt und mit dem Dichtungskleber etwas im Gefälle eingesetzt. Der Kleber soll 48 Stunden austrocknen, bevor er weiter belastet wird.
  • Am Gerät sind Lüftungsgitter, die ich aber wegnehmen muss, da die Luftauslässe durch Verlängerungsrohre aus dem Schrank geführt werden müssen.
  • Das 50mm Loch vom Bad in den Schrank ist schnell gebohrt und das Lüftungsgitter sieht professionell aus - wenn man sich genügend bückt.
  • Am Gerät kann ich bei Zu- und Abluft je 10cm des 50mm Rohres einstecken. Und der Alulüftungsschlauch passt ziemlich gut auf dieses Rohr.
  • Aus 19mm Tannenholz fabriziere ich zwei Manschetten, um die flexiblen Alurrohre bei Abluft und Zuluft daran und dann an der Wand zu befestigen. Die Manschette mit dem Aluschlauch für die Zuluft beim Gitter des Kleiderschrankes spritze ich auch noch in Anthrazit, damit diese sich respektvoll hinter dem Gitter befinden.
  • Strom finde ich unter der Matzratze fahrerseitig. Das Nachtlicht und der Ventilator für die Alkovenheizung sind dort angeschlossen. Schon früher habe ich dort die Beleuchtung in den beiden Schränken und dem Spiegel im Bad sowie den Gasmelder angeschlossen. (eine örtliche 4A Sicherung sichert alle diese Stromkreise ab, da ich nur eine 20A Sicherung der Heizung dazu finden kann).
  • Zum Schluss sind nur die beiden Aussen-Rohrblenden mit dem gleichen Kleber fest anzubringen.

 

Die Funktionskontrolle zeigt ein tolles Ergebnis, die Luft strömt je nach Stufe stärker oder schwächer in den Aufbau. Im praktischen Betrieb konnten wir sie bis anhin noch nicht prüfen. Eine weitere Winterreise nach Schweden und weiter bis zum Nordkapp ist unbedingt nötig!

 

 

von EF 15 Mai, 2024
Heute ist Waschtag angesagt. Darum fahren wir vom Nemrut Dagi Berg früh auf den Stellplatz bei der Pension Nemrut in Karadut, wo wir uns in den Hof stellen können. Die Pension hat 12 Zimmer und wird von einem Koch und einem Hausangestellten betrieben.
von EF 15 Mai, 2024
Das Sideboard bei der Hecksitzgruppe ist sehr praktisch und überaus beliebt. Das hat zur Folge, dass übermässig viele Kleinteile den Weg dorthin finden. Auch die super Schublade gleich darunter teilt dieses Schicksal. Schon fast seit der Übernahme hat mich gestört, dass sich unter der Küchenabdeckung auf über einem Meter Breite und 10cm Höhe mehr Luft als notwendig befindet. Also muss beidem abgeholfen werden, denn sie ergänzen sich optimal: Eine Schublade zwischen Kühlschrank und Gaskocher und eine zwischen Unterschrank und Arbeitsplatte neben dem Abwaschbecken. Gesagt, getan. Die Frontabdeckungen sind vorhanden und müssen nur etwas angepasst werden. Die Schublade oberhalb des Kühlschrankes benötigt zwei Auszugschienen an der Seite und einen Push-Lock in der Mitte. Das Material und der Holzzuschnitt inkl. der sauberen Bohrung für den Push-Lock lasse ich bevorzugt durch den Schreiner von Tartaruga machen. Dann passt dies besser, als wenn ich daran gehen. Damit ergibt sich eine Schublade in voller Kühlschrankbreite von 472 x 233mm Innenbreite. Die Tiefe ist auf Grund der Gasanschlüsse für den Gaskocher auf 40mm beschränkt. Dies reicht jedoch für kleinen Krimskrams. Eine Herausforderung ist noch eine Begrenzung, damit die Kleinteile beim Offroaden nicht herausfliegen, so wie die Gewürze aus dem original Bimobil-Gewürzregal, und hinter dem Kühlschrank verschwinden. Die Schublade beim Abwaschbecken benötigt etwas mehr Hirnschmalz, da diese Schubladenauszüge nicht einfach seitlich befestigt werden können. Die Frontabdeckung will ich trotz der beiden Steckdosen nicht schneiden, der Aufwand dafür ist für mich als Laienschreiner zu gross. Dafür kann ich die Frontabdeckung drehen und die Steckdosen mit Spiralkabel anschliessen. So ziehen wir diese mit der Schublade auch heraus. Für die Montage der Ausszugsschienen bieten sich Metall-Montagewinkel 100x100x3mm an. Platz gibt es in dem 424x227x110mm Schubladenfach optimal für A4 grosse Kataloge und Sichtmappen. Das Sideboard ist nun nicht mehr überstellt.
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