Baloo
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Wohnmobil-Fenster
EF • Aug. 20, 2022
Messerückblick Southside Adventure 2022 zum Thema Wohnmobil Fenster
Dometic Seitz S4
Die Standardfenster sind aus Acrylglas, nicht kratzfest und werden erstaunlicherweise auch in hochpreisigen Wohnmobilen verbaut. Der Rahmen ist thermisch gut entkoppelt und wir haben bis anhin keine Kondenswasser-bildung am Rahmen selber festgestellt, ganz im Unterschied zum den beschlagenen Scheiben im Winter in Schweden. Sie sind mit Kunststoffverschlüssen ausgerüstet und die neueren Ausführungen haben einen Druck-knopf, der den Verschluss entriegelt. Verbreitet sind diese Fenster, weil sie halt einfach günstig sind.
Vanglas (nicht auf der Messe gesichtet)
Unser Favorit, da die Glasfenster passgenau die vorhandenen S4 Acrylglasfenster ersetzen können, ohne bauli-che Massnahmen. Auch der Rahmen muss nicht ersetzt werden. Die Aussteller und die Verschlüsse werden ein-fach von der alten S4 (oder S6) Scheibe abgeschraubt und auf das Vanglas geschraubt. Sie sind die leichtesten der hier erwähnten Fenster, da sie auf der Innenseite eine Acrylglasscheibe aufweisen.
Leider gibt es diese nur in drei verschieden dunkel getönter Ausführung mit noch 5%, 15% oder 35% Lichtdurch-lass. Dies scheint uns doch sehr dunkel zu werden im Innern. Der Wärmedämmwert wird auf „ähnlich S4 Fens-ter“ geschätzt, also ca. 2,5 W/m2K.
Outbound Fenster
Die Fenster des niederländischen Herstellers sind mit 2fach Glasscheiben ausgerüstet und haben eine Argonfül-lung sowie eine Einhandbedienung in der Mitte. Eine Druckausgleichsmembran ermöglicht auch hier die Reisen ins Hochgebirge in Asien und Südamerika. Allerdings dürfte nach solchen Reisen das Argon mindestens teilweise entwichen und sukzessive durch Luft ersetzt worden sein. Alurahmen und Feder machen einen hochwertigen Eindruck. Diese Fenster gefallen uns, da sie einen feinen Rahmen haben und plan in der Wand eingebaut sind. Eine erste Sichtung der Masse zeigt, dass diese wahrscheinlich nicht in die vorhandenen Ausschnitte passen.
Hünerkopf Fenster
Sind auch Kunststofffenster, jedoch ist die Aussenscheibe aus Makrolon und kratzfest. So soll der Alurahmen vor dem Fenster vor dem Fenster zerkratzt sein. Der U-Wert wird mit 2,6 W/m2K angegeben. Wir finden, dass uns die breiten Fensterrahmen doch die Sicht und das Licht im Wohnmobil zu fest einschränken würden.
Insolito Fenster
Die Schweizer Holzfenster gefallen uns nicht nur aus Heimatschutzgründen, passen aber eher zu einem individu-ell gebauten Wohnmobil mit bräunlicher Aussenhaut. Sie sind quasi „Haushaltsqualität“. Der U-Wert wird mit 1,1 W/m2K angegeben.
Optimal Expedition Fenster
Hergestellt in Polen, machen sie einen guten Eindruck und haben einen U-Wert in der gleichen Grössenordnung wie die Insolito-Fenster.
KCT Fenster (nicht auf der Messe gesichtet)
Der Platzhirsch schlechthin im Wohnmobil-Fenster-Bereich. „Das Original, oft kopiert – nie erreicht“ ist der Slogan des Herstellers. Nun, wir konnten das nicht empirisch überprüfen, auch mit den S4 Fenstern kann man leben. Wir haben uns ab Fabrik für unseren Baloo gegen KCT Fenster entschieden, einerseits aus Kostengründen, anderer-seits wegen dem Gewicht (ca. +150kg) weil die Auflastung unseres Baloo auf 5.5 to noch nicht gesichert war.
Der U-Wert ist uns nicht bekannt, dürfte aber ähnlich wie die Insolito und Optimal Expedition Fenster sein.
Windows 11 Fenster
wird in diesem Messerückblick nicht weiter bewertet. Nicht wasserdicht und eignet sich auch nicht zum fensterlen.
Fazit
Es fällt auf, dass die meisten guten Fenster für Wandstärken jenseits derjenigen unseres Baloos mit 45mm konstruiert sind. Die Fensterkonstruktion und die Wärmedämmung fordern dies offenbar. So müssten wir jeweils einen Hohlzrahmen innen anbringen, wie von den meisten Herstellern empfohlen. Das ginge noch, doch müssen die Abmessungen der Ausschnitte auch passen, ohne dass wir die Möbel innen übermässig umbauen müssen.
Natürlich sind die Glasfenster einiges besser bei der Schalldämmung als die Kunststofffenster, was ab und zu nicht zu verachten wäre.
Preislich ist aus dem Gesagten klar, dass die Vanglasfenster am günstigsten sein müssen. Hier muss nur die Scheibe ausgewechselt werden, was auch von uns Laien vollzogen werden kann. Hier bleiben die Verdunkelungsrollos und Mückennetze der Dometic-Seitz S4 Fenster bestehen. Leider. Denn diese sind bei den anderen Anbietern wesentlich robuster, langlebiger, dichter und leichtgängiger. Für den rund doppelten Preis gibt es die anderen Fenstertypen und wer das Budget nochmals verdoppelt, darf sich dann die KCT Fenster leisten.
Fazit: wir bleiben vorläufig bei den S4 Fenstern und werden diese mit Acrylglas-Kratzentferner behandeln.
Nachtrag U-Wert
Der U-Wert gibt an, wieviel Wärme pro m2 und Grad Unterschied (zwischen Aussen und Innen) verloren geht.
Wir haben ca. 3m2 Fensterfläche. In Schweden war die Temperatur -30°C und im Innern hatten wir kuschelige 20°C, das bedeutet einen Temperaturunterschied von 50K. Bei dem U-Wert von 2,5 W/m2K ergibt sich ein konstanter Wärmeverlust von:
3m2 x 2,5W/m2K x 50K = 375W
Bei der Verwendung der besten Fenster mit 1,1W/m2K wären es
3m2 x 1.1W/m2K x 50K = 165W
Also wäre eine Einsparung von rund 210W dauernde Heizleistung, entsprechend rund 23ml/h oder 0.55lt/Tag Dieseltreibstoff möglich. Dies entspricht ungefähr 0.38kg Gas pro Tag.
In Schweden haben wir rund 185lt Diesel während 7 Wochen für Heizung und Warmwasser benötigt. Wobei die Temperatur sich zwischen 0°C und -30°C bewegte. Nehme ich -5°C als mittlere Temperatur an, so ist die theoretische Einsparung durch verbesserte Fenster also nur grob auf rund 13,5lt Diesel zu schätzen. Immerhin.
Heute ist Waschtag angesagt. Darum fahren wir vom Nemrut Dagi Berg früh auf den Stellplatz bei der Pension Nemrut in Karadut, wo wir uns in den Hof stellen können. Die Pension hat 12 Zimmer und wird von einem Koch und einem Hausangestellten betrieben.
Das Sideboard bei der Hecksitzgruppe ist sehr praktisch und überaus beliebt. Das hat zur Folge, dass übermässig viele Kleinteile den Weg dorthin finden. Auch die super Schublade gleich darunter teilt dieses Schicksal. Schon fast seit der Übernahme hat mich gestört, dass sich unter der Küchenabdeckung auf über einem Meter Breite und 10cm Höhe mehr Luft als notwendig befindet. Also muss beidem abgeholfen werden, denn sie ergänzen sich optimal: Eine Schublade zwischen Kühlschrank und Gaskocher und eine zwischen Unterschrank und Arbeitsplatte neben dem Abwaschbecken. Gesagt, getan. Die Frontabdeckungen sind vorhanden und müssen nur etwas angepasst werden. Die Schublade oberhalb des Kühlschrankes benötigt zwei Auszugschienen an der Seite und einen Push-Lock in der Mitte. Das Material und der Holzzuschnitt inkl. der sauberen Bohrung für den Push-Lock lasse ich bevorzugt durch den Schreiner von Tartaruga machen. Dann passt dies besser, als wenn ich daran gehen. Damit ergibt sich eine Schublade in voller Kühlschrankbreite von 472 x 233mm Innenbreite. Die Tiefe ist auf Grund der Gasanschlüsse für den Gaskocher auf 40mm beschränkt. Dies reicht jedoch für kleinen Krimskrams. Eine Herausforderung ist noch eine Begrenzung, damit die Kleinteile beim Offroaden nicht herausfliegen, so wie die Gewürze aus dem original Bimobil-Gewürzregal, und hinter dem Kühlschrank verschwinden. Die Schublade beim Abwaschbecken benötigt etwas mehr Hirnschmalz, da diese Schubladenauszüge nicht einfach seitlich befestigt werden können. Die Frontabdeckung will ich trotz der beiden Steckdosen nicht schneiden, der Aufwand dafür ist für mich als Laienschreiner zu gross. Dafür kann ich die Frontabdeckung drehen und die Steckdosen mit Spiralkabel anschliessen. So ziehen wir diese mit der Schublade auch heraus. Für die Montage der Ausszugsschienen bieten sich Metall-Montagewinkel 100x100x3mm an. Platz gibt es in dem 424x227x110mm Schubladenfach optimal für A4 grosse Kataloge und Sichtmappen. Das Sideboard ist nun nicht mehr überstellt.
