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Zernez - im Nationalpark

Aug. 23, 2022

Montag, 8.8.2022

 

Freunde von uns sind mit zwei anderen Familien auf dem Campingplatz Cul in Zernez. Da das Wetter diese Woche, anders als vorhergesagt, sonnig und heiss werden soll, haben wir kurzerhand beschlossen, sie zu besuchen. Aber am Morgen macht Annette zuerst noch ihre obligate Walkingrunde mit einer Freundin.

Um halb zwölf sind wir startbereit und decken uns in Kloten bei der Bäckerei Bärtschi mit einem Sandwich und etwas Süssem ein.

Wir fahren das Prättigau hinauf und über den Flüelapass ins Unterengadin. Die Schweiz ist doch auch sehr schön!

Auf dem Campingplatz werden wir von unseren Freunden und ihren Freunden begrüsst. Wir haben eine Parzelle gleich bei ihnen am Rand vom Campingplatz. Um 17 Uhr haben wir alle zusammen eine Dorfführung durch Zernez. Wir radeln mit den Velos zum Tourismusbüro und werden dort von Beatrice zur Führung begrüsst. Von der gebürtigen Baslerin erfahren wir, wie der Schweizerische Nationalpark entstanden ist und wie das Leben früher in Zernez ausgesehen hat. Es gibt in Graubünden fünf verschiedene rätoromanische Sprachen, die zum Teil sehr unterschiedlich sind und eigene Schul-Lehrbücher haben. Wir schauen uns das Rathaus und den Mohrenturm von aussen an und Beatrice erklärt uns, wie die „Sgraffito“ (ital. sgraffiare oder graffiare, zu Deutsch kratzen) an den Bündner Häusern entstehen. Innerhalb eines einzigen Tages muss eine Fassadenseite gekratzt werden, nachher ist der Verputz getrocknet. Es hat einige sehr schöne Häuser, mit ihren dicken Mauern und Erkern im Dorfkern. Natürlich darf das Schloss auch nicht fehlen. Dort ist heute die Verwaltung des Schweizerischen Nationalparks drin und wir dürfen einige sehr schöne Büros anschauen. In einem Keller beim Schloss gibt es einen feinen Apéro für uns mit feinen Bündner Spezialitäten, wie Nusstorte, Birnen- und Apfelbrot und verschiedenes Trockenfleisch. Dazu Wein, Organgensaft und Wasser und das alles von der Gemeinde Zernez gesponsert! Herzlichen Dank! Die gesamte Gesellschaft ist begeistert und plant umfassende Einkäufe dieser kulinarischen Spezialitäten im Dorf. Ziel erreicht.

Am Abend sitzen wir noch etwas bei Pozzis im Zelt, plaudern und besprechen unsere morgige Wanderung im Nationalpark.

Dienstag, 9.8.2022

 

Kurz nach 9 Uhr fährt unser Postauto vom Bahnhof zum Parkplatz 8, wo Agneta, unsere Führerin auf uns wartet. Mit ihr machen wir uns auf in den Nationalpark und lernen als erstes den Unterschied zwischen Föhren und Arven kennen und warum der Tannenhäher einen entscheidenen Beitrag zur Verbreitung der Arven leistet. Er sammelt nämlich in der schneefreien Zeit Arvenzapfen und lagert sie an bis zu 20‘000 verschiedenen Orten, von denen er rund 80% im Winter aufsucht und leert. Die restlichen Arvenzapfen können, so ihnen denn zumute ist, ausschlagen und neue Bäume gründen. Arvenbäume notabene, können 800 bis 1200 Jahre alt werden, je nach Standort. Während Agneta erzählt, brausen zwei Rehe in einem Affentempo bei uns vorbei. Wir hätten Glück, sagt Agneta, da es nur etwa 60 Rehe im Park gäbe. Wir kommen zu einer Alphütte um die herum Murmeltiere wohnen und von dort müssen wir einige Höhenmeter bis Margunet auf 2328 müM meistern. Zum Glück gibt es beim Aufstieg immer wieder Rothirsche und Gemsen durchs Fernrohr zu beobachten. Agneta, die Biologin, ist ein wandelndes Lexikon und beantwortet alle Fragen, die vor allem die Kids haben, kompetent und mit viel Geduld. Und wenn sie etwas grad nicht weiss, folgt spätnachts eine Erklärung. Nach einer Stärkung und der super Rundumsicht bei Margunet, machen wir uns auf den Abstieg nach Il Fuorn. Unterwegs lernen wir den Unterschied zwischen Hörnern und Geweihen und ihre Entwicklung kennen. Leider sehen wir keine Bartgeier, die hier ausgesetzt wurden und sich ausschliesslich von Knochen ernähren, die sie ganz verschlingen.

Gegen Abend besteigen wir das Postauto zurück nach Zernez, in dem Agneta noch weitere Fragen beantwortet.

Nach einem gemütlichen Zusammensein mit Grillieren am Abend, fallen wir müde, aber sehr zufrieden mit uns und dem Tag ins Bett.

Mittwoch, 10.8.2022

 

Wir schalten heute einen Ruhetag ein. Erich hat von der gestrigen Wanderung drei Blattern an den Zehen. Der Rest der Truppe fährt auf die Diavolezza und geniesst dort eine Wanderung. Wir übernehmen die Beschaffung des Fondues für heute Abend.

Wir wollen auch einen alten Jugendfreund von uns besuchen. Da wir ihn nicht im Telefonbuch gefunden haben, haben wir Beatrice bei der Dorfführung nach ihm gefragt. Natürlich kennt man sich hier im Dorf. Mit seiner Adresse im Sack, fahren wir mit dem Velo zu seinem Haus, wo wir zuerst auf den Vater treffen. Daniel hat heute ausnahmsweise am Morgen gearbeitet und ist darum zu Hause. Unsere Freude über das Wiedersehen ist gross und nach einem kurzen Ausflug ins Maiensäss Ertaset der Familie, kommt Daniel noch auf den Campingplatz, wo er von seinen letzten Jahren und Erkenntnissen erzählt.

Als alle wieder hungrig auf dem Campingplatz zurück sind, wird Fondue aus einer grossen Pfanne über der Gasflamme genossen. Nachher gibt’s noch eine Bündner Nusstorte, eine, die beim Schneiden auseinanderbröselt.t

Donnerstag, 11.8.2022

 

Es war der Wunsch der Kinder, heute keinen grossen Ausflug zu machen. So bleiben wir am Morgen auf dem Platz und machen ein paar Spiele. Am Nachmittag teilen wir uns auf. Einige gehen ins Nationalparkmuseum und Erich und ich mit Jonathan und Philipp, Minigolf spielen. Nach der ersten Runde stärken wir uns im Bistro auf der Terrasse mit etwas Süssem und spielen gleich nochmals einen Durchgang. Gleich nebenan steht eine Slackline, die wir auch noch ausprobieren wollen, bevor wir wieder zum Campingplatz zurückkehren.

Den Tag schliessen wir mit einem Pizzaessen und süssem Dessert im Restaurant Selva und anschliessendem Beisammensein bei uns im Womo ab.

Freitag, 12.8.2022

 

Heute ist Aufbruchtag. Bevor wir unsere Velos einladen, fahren wir nochmals ins Dorf, um einige Mitbringsel zu kaufen. Wir sind bald abfahrtbereit und helfen noch beim Abbrechen der Zelte mit. Um 12 Uhr müssen wir den Platz verlassen, doch schon 15 min vorher kommt ein Mann auf einem Rasenmährer und mäht genau dort, wo unsere Freunde am Zusammenpacken sind.

Wir verabschieden uns und fahren nach St. Moritz. Für Wohnmobile ist es hier schwierig, einen Parkplatz zu finden. Kurz vor Silvaplana werden wir fündig und spazieren am herzigen Badesee Lej Marsch, dem Lej da Champfèr vorbei bis zum Silvaplanersee und wieder zurück.

Über den Julierpass geht es dann Richtung Thusis. Unser Sprinter hat nach der Passfahrt Probleme mit der Leistung und der Gangschaltung bei der ersten Gegensteigung. In Bonaduz machen wir Halt und übernachten auf einem erlaubten Platz für Wohnmobile, direkt beim Unterwerk. Nach und nach füllt sich der Platz sodass um Mitternacht zehn Mobile hier nächtigen.

Samstag, 13.8.2022

 

Nach einer ruhigen Nacht macht sich Erich dran, in den Weiten des Internets nach möglichen Ursachen und Abhilfen für das Problem unseres Baloos von gestern zu finden. Klar ist, dass es unzählige Ursachen geben könnte, sind doch die heutigen Autos mit Funktionen und Elektronik vollgestopft. Dies vor allem, um der Umwelt ein klitzeklein weniger zu schaden. Jemand berichtete davon, dass nur eine Sicherung defekt war und daher die teure Motorelektronik nicht getauscht werden musste. Das wird es bei uns nicht gewesen sein, denn Baloo verrichtete nachher seinen Dienst wieder in gewohnter Weise.

Wir machen uns auf den Weg nach Freienbach am See, um dort noch Sonne und Wasser zu geniessen.

Leider hat unser Besuch für heute abgesagt und auch unsere Tochter bleibt dieses Wochenende zu Hause. So geniessen wir die Ruhe und die Flugshow der Suisse Patrouille und das halbstündige Feuerwerk vom Seenachtsfest in Rapperswil.



Hier ist das ganze Video zu sehen:

Sonntag, 14.8.2022

 

Die Nacht im Wohnmobil, so nahe an den Zuggleisen war etwas laut, besonders die halbstündigen Durchsagen, dass die Züge wegen Bauarbeiten nicht fahren und Ersatzbusse verkehren.

Annettes Bruder ist bereits auf dem See am Fischen, während wir einen Morgenschwumm machen.

Gegen Mittag laden wir unsere e-Bikes aus und fahren zum Restaurant Feusisberg, wo wir auf der Terrasse mit Blick auf den See eine feine Pizza essen.

Wieder zurück in Freienbach relaxen und lesen wir noch etwas, bis wir kurz vor sechs Uhr den Heimweg antreten.

 


Reiseroute Zernez


Statistik

Übernachtungen 7
Strecke 435 km
Verbrauch Diesel 72 lt
Verbrauch Diesel 16.6 lt/100km
Tagesstrecke 54 km/Tag
Tagesstrecke ohne Anfahrt 0 km/Tag
von EF 15 Mai, 2024
Heute ist Waschtag angesagt. Darum fahren wir vom Nemrut Dagi Berg früh auf den Stellplatz bei der Pension Nemrut in Karadut, wo wir uns in den Hof stellen können. Die Pension hat 12 Zimmer und wird von einem Koch und einem Hausangestellten betrieben.
von EF 15 Mai, 2024
Das Sideboard bei der Hecksitzgruppe ist sehr praktisch und überaus beliebt. Das hat zur Folge, dass übermässig viele Kleinteile den Weg dorthin finden. Auch die super Schublade gleich darunter teilt dieses Schicksal. Schon fast seit der Übernahme hat mich gestört, dass sich unter der Küchenabdeckung auf über einem Meter Breite und 10cm Höhe mehr Luft als notwendig befindet. Also muss beidem abgeholfen werden, denn sie ergänzen sich optimal: Eine Schublade zwischen Kühlschrank und Gaskocher und eine zwischen Unterschrank und Arbeitsplatte neben dem Abwaschbecken. Gesagt, getan. Die Frontabdeckungen sind vorhanden und müssen nur etwas angepasst werden. Die Schublade oberhalb des Kühlschrankes benötigt zwei Auszugschienen an der Seite und einen Push-Lock in der Mitte. Das Material und der Holzzuschnitt inkl. der sauberen Bohrung für den Push-Lock lasse ich bevorzugt durch den Schreiner von Tartaruga machen. Dann passt dies besser, als wenn ich daran gehen. Damit ergibt sich eine Schublade in voller Kühlschrankbreite von 472 x 233mm Innenbreite. Die Tiefe ist auf Grund der Gasanschlüsse für den Gaskocher auf 40mm beschränkt. Dies reicht jedoch für kleinen Krimskrams. Eine Herausforderung ist noch eine Begrenzung, damit die Kleinteile beim Offroaden nicht herausfliegen, so wie die Gewürze aus dem original Bimobil-Gewürzregal, und hinter dem Kühlschrank verschwinden. Die Schublade beim Abwaschbecken benötigt etwas mehr Hirnschmalz, da diese Schubladenauszüge nicht einfach seitlich befestigt werden können. Die Frontabdeckung will ich trotz der beiden Steckdosen nicht schneiden, der Aufwand dafür ist für mich als Laienschreiner zu gross. Dafür kann ich die Frontabdeckung drehen und die Steckdosen mit Spiralkabel anschliessen. So ziehen wir diese mit der Schublade auch heraus. Für die Montage der Ausszugsschienen bieten sich Metall-Montagewinkel 100x100x3mm an. Platz gibt es in dem 424x227x110mm Schubladenfach optimal für A4 grosse Kataloge und Sichtmappen. Das Sideboard ist nun nicht mehr überstellt.
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